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Farrar/ Wagner

"Paula on Tour": Teil 3

Zeithain/ Brasilien. Wasserschaden und korrupte Polizei!

Nachdem wir das technische Wunder des riesigen Staudamms erforscht haben, setzen wir von einem Stadtende in das andere um. Wir stehen auf einer schönen Wiese inmitten von Bäumen und Buschwerk hinter einem Hostel mit Pool. Sehr schön hier, und wir sind in unmittelbarer Nähe zu den Iguazu - Wasserfällen.

Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass wir in der Heckgarage einen heftigen Wasserschaden haben. Wahrscheinlich hat die Wasserpumpe über einen langen….sehr langen Zeitraum tröpfchenweise die gesamte Bodenplatte durchweicht und da wir einen dicken Gummibelag aufgeklebt hatten, war dies von uns leider unbemerkt geblieben.

 

Aber jetzt machen wir die Klappen zu, blenden das Problem aus und besichtigen erst einmal die Wasserfälle. Bis vor zwei Wochen waren sie noch wegen des vielen Regens gesperrt, da sie einfach übergelaufen sind. Diese Tatsache war für uns irgendwie nicht greifbar, wie soll ein Wasserfall überlaufen, doch als wir nun die Wassermassen in den vielen einzelnen Fällen herabstürzen sehen, haben wir eine kleine Vorstellung, was hier noch vor Wochen abgeflossen ist. Auf der gegenüber liegenden Seite, in Argentinien, sehen wir die weggespülten Besucherstege und können auch hier kaum glauben, wie hoch das Wasser gestanden hat. Während der wasserreichen Monate Januar und Februar rauschen pro Sekunde bis zu 10.000 Kubikmeter Wasser herab, im Moment wird es auf die dreifache Menge geschätzt. Wahrscheinlich haben sich die Fälle vor über 200 Millionen Jahren durch einen gewaltigen vulkanischen Ausbruch gebildet. Auf dem Gebiet lebten ursprünglich Guarani und Kaingang, sie nannten die Fälle "Iguacu"- "Großes Wasser".

Die Iguacu-Fälle werden von vielen als die schönsten der Welt gesehen. Auch wir laufen staunend von einem Fall zum nächsten und sind beindruckt von so viel Naturgewalt, so viel Schönheit und so viel unterschiedlichen Farben. Der letzte Steg geht direkt in einen der Fälle hinein und man hat wirklich das Gefühl mitten drin zu stehen, und das Gefühl verstärkt sich noch, als wir merken, dass wir in Sekunden nass bis auf die Haut sind. Aber das ist egal, sie Sonne scheint, es ist warm und wir genießen einfach nur dieses Naturschauspiel.

 

Am Nachmittag holt uns die Realität schnell wieder ein, denn wir müssen die gesamte Heckgarage ausräumen. Der Schaden ist größer als gedacht und so machen wir uns am nächsten Tag auf direktem Weg nach Paraguay zu unseren Freunden, um dort in Ruhe alles zu richten.

Unterwegs besichtigen wir einen PaulaTempel. Der junge Mönch erklärt uns die Sitten und Gebräuche ausführlich. Mit einer Einwanderungswelle sind hier im Gebiet etwa 500 Japaner "hängen" geblieben. Diese betreut er in täglichen Gebeten und Sitzungen.

 

Wir bekommen auf unseren weiteren Weg von ihm zwei Talismane für eine sorgenfreie Reise. Und kurz darauf "helfen" sie auch schon…. Wir sind mittlerweile in Paraguay, wie immer nicht angeschnallt und werden von zwei Polizisten auf der Landstraße angehalten. Alle Papiere werden geprüft und es gibt nichts auszusetzen. Die beiden Uniformierten sind äußerst freundlich und hinter dem Auto findet folgendes Gespräch statt:

Polizist: " Du warst nicht angeschnallt, du musst 500.000 Guarani bezahlen (1 € = 8.000 Guarani)

Frank: " Bist du verrückt, das ist viel zu viel."

Polizist: " Wie viel hast du denn?"

Frank zeigt ihm 5.000 Guarani. Polizist: "Das ist viel zu wenig!"

Frank macht eine viertel Drehung zum Auto und die ist alles entscheidend.

Der Polizist schaut auf unsere Karikatur und die Adresse der Homepage. Das Hirn arbeitet…die könnten vernetzt sein….

Polizist: "Habt ihr auch eine Kamera am Auto?"

Frank: "Natürlich, da", und zeigt voller Überzeugung auf die harmlose Rückfahrkamera. Frank bekommt augenblicklich die Papiere wieder, Hände werden freundlich geschüttelt, uns wird eine gute Weiterfahrt gewünscht und sogar der wirkliche Verstoß des Nichtanschnallens ist vergessen.

Der Versuch der Korruption ist gescheitert an der Angst, wir hätten alles aufzeichnen können. Gut so!

 

Die Bücher zu den Reisen erhalten sie über www.paulaontour.de, in der Riesa-Info oder Lotto Fix in Nünchritz.


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