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Erste Hilfe für die Fellnase

Riesa. Das DRK in Riesa bietet jetzt auch Kurse für die Erste Hilfe am Hund an. Hundehalter sind begeistert

Luisa Giebel hat bei ihren Kursen »Erste Hilfe am Hund« zwar immer einen Dummy dabei, manchmal leistet ihr aber auch der eigene Vierbeiner, Foxterrier Luke, Gesellschaft.

Luisa Giebel hat bei ihren Kursen »Erste Hilfe am Hund« zwar immer einen Dummy dabei, manchmal leistet ihr aber auch der eigene Vierbeiner, Foxterrier Luke, Gesellschaft.

Bild: Farrar

DRK-Rettungssanitäterin Luisa Giebel hat mit dem neuen Angebot für Vierbeiner »voll ins Schwarze getroffen« und dass nicht nur bei Neulingen in der Hundehaltung. Besonders zu Gute kommen die Infos natürlich den Vierbeinern, die sich auch in plötzlichen Krisensituationen auf ein besonnenes Herrchen verlassen können, weil es über Grundkenntnisse der ersten Hilfe am Hund verfügt. »Vieles kann man bereits aus der Ersten Hilfe am Menschen ableiten, dennoch gehe ich im Kurs speziell auch auf die Gefahrenquellen ein, die auf einen Hund lauern, die Unfallverhütung, akute Erkrankungen, die Anatomie des Hundes und den absoluten Notfall: Bewusstlosigkeit und Kreislaufstillstand«, zählt Luisa Giebel auf. Zum Beispiel wissen die Wenigsten, dass man den Puls beim Hund nicht an der Pfote oder am Hals sicher ertasten kann, sondern an der Innenseite des Oberschenkels. Auch muss selbst mit kleineren Wunden bei der heimischen Fellnase sehr gründlich umgegangen werden, da sich ein Hund mehr in keimbelasteter Umgebung der Straßen und Wiesen aufhält und sich von Natur aus nicht automatisch vorsieht, damit keine Keime an die verletzte Stelle kommen. Auch halten die Verbände beim Vierbeiner oft nicht so sicher wie beim Menschen, weil sie sich ihrem Naturell entsprechend mehr und ungestümer bewegen als ein Mensch. Vor allem aber die Wiederbelebung und Herz-Lungen-Massage will geübt sein. Immerhin unterscheidet sich die Anwendung je nach Größe und Rasse sehr. »Es macht schon einen Unterschied ob ich bei einem 60 Kilo schweren Bernhardiner eine Herzmassage machen muss oder bei einem winzigen Pinscher«, gibt sie zu bedenken. Das alles sei neben den vielen Fragen der Teilnehmer Inhalt des Kurses.

 

Warum ein neuer Kurs?

Die Idee zu dem Kurs wurde im DRK-Team in Riesa gemeinsam geboren. Ausbildungsleiter René Epperlein, hatte dabei gleich die 29-Jährige Hundehalterin im Sinn. »Ich bin seit 2019 Rettungssanitäterin und seit 2021 Ausbilderin der Ersten Hilfe, außerdem seit mittlerweile zehn Jahren begeisterte Hundehalterin, da lag die Entscheidung sehr nahe«, erklärt sie. Schließlich hat sie bereits seit Jahren kleinere Wunden und Zipperlein an ihrem Luke selbst versorgt.

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für alle Hunde, die draußen unterwegs sind, ist die Vergiftung. Sicher das Horrorszenarium für alle Hundehalter. Dabei können Umweltpestizide, giftige Pflanzen, aber auch Giftköder der Auslöser sein. Dann gilt es besonders schnell und richtig zu handeln. »Wir besprechen im Kurs, was die Anzeichen für Vergiftungen sind und was dann zu tun ist«, erklärt sie und stellt aber klar: »Wir wollen auf keinen Fall den Tierarzt ersetzen, vielmehr unterstützen und die ersten kritischen Minuten fachgerecht überbrücken, bis der Vierbeiner nach einem Vorfall in ärztliche Behandlung kommen kann«, fügt Luisa Giebel an. Die Stabilisierung des Tieres stehe dabei an erster Stelle.

Wie wichtig das Thema vielen Hundehaltern ist, zeigt auch wie schnell die Kurse bisher ausgebucht waren und welche Fahrstrecken einige dafür in Kauf genommen haben. »Beim Kurs am Jahresanfang waren sogar Gäste aus Dresden und Chemnitz in Riesa zu Gast, so Giebel.

 

Nähere Infos zum Angebot sowie Termine und Themen des Kurses unter:

* Website: www.drk-riesa.de

* Die nächsten Kurse sind am 22. Juli und 7. Oktober geplant.


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