Bernd Witscherkowsky

Wo Klauen noch erlaubt ist

Doberlug-Kirchhain. Jetzt hat auch die Kloster- und Gerberstadt eine eigene Streuobstwiese. Äpfel, Birnen oder Kirschen pflücken ist hier nicht verboten – im Gegenteil.

Nach einem süßen  Programm der Kinder aus der Kita »Olga-Günther-Mechel«, eröffneten Rene Stolpe von der Sparkassenstiftung und Andrea Opitz vom Kerngehäuse e.V.  (v.l.) die Waldhufen-Wiese.                     Foto:wit

Nach einem süßen Programm der Kinder aus der Kita »Olga-Günther-Mechel«, eröffneten Rene Stolpe von der Sparkassenstiftung und Andrea Opitz vom Kerngehäuse e.V. (v.l.) die Waldhufen-Wiese. Foto:wit

Vor allem die alten und schmackhaften Apfelsorten sind es, die spätestens im nächsten Sommer wieder vom Hügel an der »Waldhufe« purzeln könnten. Nach über 30 Jahren Dornröschenschlaf, im wahrsten Sinne des Wortes übrigens, wurde die verwilderte Ex-Obstplantage förmlich »wachgeknutscht«. Von Leuten, die damit schon reichlich Erfahrung haben – die Mitglieder der gemeinnützigen Vereine Kerngehäuse und Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Finanziell unterstützt von der Sparkassenstiftung »Zukunft Elbe-Elster«, steht das vitaminreiche Biotop seit letzter Woche den erholungssuchenden Doberlug-Kirchhainern und ihren Gästen zur freien Verfügung.

Apfelroute

Für die Chefin des Kerngehäuse e.V., Andrea Opitz, mehr als nur eine weitere Kompetenzbescheinigung als Streuobst-Experten für ihren Verein, auch ein ganz besonderer Rastplatz entlang der Niederlausitzer Apfelroute. »Mit der Bürgerwiese haben wir gemeinsam einen Standort geschaffen, der nicht nur zum Verweilen einlädt, auch zum Naschen«, so Opitz zur parkähnlichen Grünlandfläche. Offen für Alle, soll sie die fruchtigen Lebensmittel, die der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft beheimatet, noch stärker in den Fokus rücken und für Spaziergänger zugänglich sein. Übrigens: Die hier reifenden Früchte dürfen für den Eigenbedarf geerntet werden – vom Baum direkt oder darunter.

Spatenstich

Der erste Spatenstich zur Wiederherrichtung erfolgte vor gut einem Jahr. Seitdem hat sich tatsächlich viel getan auf der einstigen Brache. So wurden durch das Unternehmen Andreas Schumann im vergangenen Jahr rund 60 Neuanpflanzungen von Obstbäumen samt Pflege und Bewässerung realisiert. Geschäftsführer Justus Merzig fertigte mit seiner Firma »Die Holzlösung« einen einzigartigen Holzpavillon nach dem immer beliebter werdenden »Mondholz-Konzept« an, der bereits vielfach bei Schulklassenveranstaltungen genutzt wurde. Auch Baumwart Christian Wolf kam in den vorangegangenen Monaten beim Baumschnitt ordentlich zum Zuge.

Mehrwert

Neben dem Erholungs- und Naschwert des Geländes sollen hier zukünftig auch Seminare und Aktionen rund um das Thema Streuobst stattfinden, so wie bereits jetzt schon in Döllingen und Hohenleipisch. Fehlt nur noch eine ortsansässige Blütenkönigen in apfelgrünem Ornat, worüber das Team um Andrea Opitz über die Wintermonate nachdenken will.

Baumblütenfest?

Für eine Art »Baumblütenfest« dürfte das neue Refugium aber schon im nächsten Frühjahr geignet sein.


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