

Beginn der Stadtverordnetenversammlung ist am Mittwoch, dem 25. November, 18 Uhr, im Landgasthof „Zu den drei Rosen" in Winkel. Zur Auswahl stehen drei Varianten: - Schließung der Grundschule Uebigau zum Schuljahresende 2015/2016 und Weiterführung des Schulbetriebes in der Grundschule „Erich Schindler" in Wahrenbrück - Änderung der Grundschule Wahrenbrück durch Ausbau des Schulstandortes Uebigau - Umwandlung der Grundschule Uebigau in eine Filiale der „Astrid Lindgren" Grundschule der Stadt Falkenberg/Elster. In der Rubrik „Pro & Contra" äußern sich die Stadtverordnete Doreen Gessner und Klaus Klemke (Initiativgruppe zum Erhalt der Grundschule Uebigau): „Für einen sicheren Schulstandort der Kinder" Es ist immer traurig, wenn eine Schulegeschlossen werden muss, aber um Schülern einen geregelten Schulbetrieb zu bieten ist eine Entscheidung zwingend nötig. Da hilft es auch nicht, wenn es sich um einen 109 Jahren alten Schulstandort handelt, wenn keine Kinder da sind. Beide Schulen haben bei Schulvisitationen mit hervorragenden Ergebnissen abgeschnitten. Die aktuellen Schülerzahlen zeigen, dass es in den nächsten Jahren für Uebigau kaum möglich ist, eine 1. Klasse mit mindestens 15 Schülern zu bilden. Bereits in diesem Schuljahr trat dieser Fall ein und die jetzige 3. Klasse mit nur 11 Schülern wurde vom Schulamt „toleriert". Das Schulamt wird diese Situation im nächsten Schuljahr nicht genehmigen. Auch die 6. Klasse wurde auf Grund von zu wenigen Schülern der Grundschule Wahrenbrück zugewiesen. Für das Schuljahr 2016/17 wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit in Uebigau keine 1. sowie keine 2. und 4. Klasse geben, die noch bestehenden Klassen 3, 5 und 6 können laut Schulgesetz nicht weitergeführt werden. In Sondersitzungen wurde die Diskussion erneut aufgenommen und mit Hilfe von Beratern des Schulamtes und Bildungsministeriums Perspektiven aufgezeigt. Die Filialbildung der Uebigauer Grundschule mit Falkenberg wäre für die Uebigauer Abgeordneten eine Lösung. Jedoch kann dies keine Lösung für unsere Kinder sein, denn mit der Stadt Falkenberg muss ein öffentlich-rechtlicher Vertrag ausgehandelt werden und wir würden damit die Entscheidungen in die Hände einer anderen Stadt geben. Laut Bildungsministerium muss für so ein Vorhaben eine Zeitspanne von mindestens einem Jahr eingeplant werden. Diese Möglichkeit kann nicht im Sinne des Gemeinwohls sein, wenn die Kinder unserer Stadt in eine andere Stadt geschickt werden. Filiallösung bedeutet, dass 1.-4. Klasse in Uebigau und 5.-6. Klasse in Falkenberg unterrichtet werden. Wie bereits weiter oben erläutert wären im nächsten Schuljahr nur die Klassen 3, 5 und 6 in der Schule Uebigau vorhanden. Da 5 und 6 in Falkenberg beschult werden, bleibt nur Klasse 3 übrig. Der Bürgermeister machte einen Kompromissvorschlag: Änderung der Grundschule Wahrenbrück durch Ausbau des Schulstandortes Uebigau. Hierbei werden die Klassen 5 und 6 nur in Wahrenbrück unterrichtet, d.h. auch in diesem Fall wäre in Uebigau nur noch die Klasse 3 übrig. Für beide Vorschläge, Filialbildung und Außenstelle Uebigau, ergeben sich viele Probleme: Lehrer müssen zwischen den Standorten pendeln, der Vertretungsbedarf ist schwieriger zu decken, Fachlehrer stehen oft nicht in erforderlichen Maße zur Verfügung sowie eine geringere Auslastung des Schulgebäudes. Es ist zwar traurig, dass auch bei der Bildung über die Finanzen gesprochen werden muss. In unserer finanzschwachen Kommune ist es nicht nachvollziehbar, wie zwei Schulstandorte geführt werden können. Der Blick sollte wieder auf das eigentliche Anliegen, nämlich dem Wohl der Kinder auf eine ordentliche und geregelte Schulbildung, gerichtet werden und eine Entscheidung für einen sicheren Schulstandort für unsere Kinder in der Stadt Uebigau-Wahrenbrück fallen. Doreen Gessner, Stadtverordnete „Schulpolitik auf Wahrenbrücker Art" Die Standortdiskussion zu den beiden Grundschulen der Stadt Uebigau-Wahrenbrück wird nun durch die Stadtverorednetenversammlung am 25. November 2015 beendet. Wir können mit der Auflösung der Uebigauer Grundschule, wie sie auf der Tagesordnung steht, nicht einverstanden sein. Die vorgebrachten Begründungen von Wahrenbrücker Seite sind nicht zu akzeptieren, weil sie auf Unterschlagung von Informationen, Halb- und Unwahrheiten basieren und darauf gerichtet sind, die Bildungsarbeit an der Uebigauer Grundschule zu diskreditieren. Die von der Mehrheit der Uebigauer Eltern befürwortete Filiallösung mit der Falkenberger Grundschule wird nicht zur Kenntnis genommen, sogar behauptet, Falkenberg hätte sich dazu noch nicht geäußert. Dabei ist von den Verantwortlichen in Falkenberg eine große Bereitschaft für eine Zusammenarbeit signalisiert worden. Der Bürgermeister der Stadt Uebigau-Wahrenbrück, Herr Claus, hat mit dem von ihm initiierten Schließungsbeschluss am 27. Mai 2015 den Protest der Uebigauer Einwohner provoziert. Der Beschluss ist zurück genommen worden. Danach hat er sich mal auf diese, mal auf jene Seite geschlagen und schließlich den Auflösungsbeschluss für die Uebigauer Grundschule selbst eingebracht. Was soll man ihm noch glauben? Was in der Diskussion über den künftigen Schulstandort nie ehrlich auf den Tisch gelegt wurde, sind die tatsächlichen Kosten, die an beiden Standorten anfallen würden, wenn eine der Schulen alle Schüler der Stadt aufnehmen würde. Baufachleute aus dem unabhängigen Ingenieurbüro Schultze aus Uebigau und der Bauplanung Höse aus Falkenberg sowie Edler-Bauunternehmung und Bedachung Schröter haben den Bedarf auf der Grundlage von Kalkulationsrichtwerten und aktuellen Preiskatalogen ermittelt. Dabei wurden unterste Richtwerte der Tabellen angesetzt. In Uebigau wurden 1995 1,2 Mio. DM Fördergelder plus Eigenanteil der Kommune verbaut. Im Jahr 2000 wurde der Schulhof für 300.000 DM modern gestaltet. Kosten in Höhe von 600.000 Euro würden reichen, um der Raumbedarfsempfehlung des MBJS (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport) für 1,5-Zügigkeit zu entsprechen. Eine detaillierte Auflistung kann eingesehen werden. Die Wahrenbrücker Schule, 1986 fertiggestellt, ist auf dem DDR-Standard bis heute unverändert. Damit wäre eine Vollsanierung für 1,7 Mio. Euro plus Ingenieurleistungen erforderlich, um dem heutigen Stand der Schulbaurichtlinien zu entsprechen. Eine detaillierte Auflistung kann eingesehen werden. Die Zahlen sprechen für sich. Die Uebigauer Schule zu schließen, nur um an Fördermittel in dieser Höhe zu kommen, ist nicht nachvollziehbar. Klaus Klemke Initiativgruppe zum Erhalt der Grundschule Uebigau