Dana Sittel

»Schichtwechsel« - Andere Perspektive

Herzberg. Zum Aktionstag für neue Perspektiven »Schichtwechsel« tauschte Herzbergs Bürgermeister, Karsten Eule-Prütz, mit dem Werkstattbeschäftigten Mario Leopold aus dem BlauHaus seinen Arbeitsplatz.
Mario Leopold (l.) aus der Küche des BlauHaus und Bürgermeister Karsten Eule-Prütz (r.) tauschten ihre Arbeitsplätze zum Aktionstag »Schichtwechsel«.  Foto:das

Mario Leopold (l.) aus der Küche des BlauHaus und Bürgermeister Karsten Eule-Prütz (r.) tauschten ihre Arbeitsplätze zum Aktionstag »Schichtwechsel«. Foto:das

Die Tauschpartner kamen jeweils 9 Uhr in ihrem Tauschbetrieb an und erhielten hier einen Willkommensbrief ihres Tauschpartners. Die Einweisung in die Arbeit des jeweils anderen erfolgte mit einem Paten. Bürgermeister Karsten Eule-Prütz kam ins BlauHaus, der Werkstattmitarbeiter Mario Leopold übernahm an seinem Geburtstag im Herzberger Rathaus das Zepter. Bis etwa 11.30 Uhr wurde die Arbeit des jeweils anderen verantwortungsvoll übernommen.

Vielfältige Aufgaben

Für Mario Leopold als »Ersatzbürgermeister« hieß das konkret: Rechnungen bearbeiten, Unterschriften setzen, die IT-Abteilung besuchen und auch die Besichtigung der Elsterland-Grundschule. In einzelne Ämter in der Stadtverwaltung wurde geblickt und auch über Radwege wurde gemeinsam diskutiert. Im Kulturamt wurde ein Entwurf eines Werbeplakates bestätigt.

Der Bürgermeister Karsten Eule-Prütz tauschte im Rahmen des Aktionstages seinen Chefsessel gegen die Kochschürze und schlüpfte in den Arbeitsalltag der BlauHaus-Küchenhilfe. So schälte er Kartoffeln und Zwiebeln, bereitete drei verschiedene Sorten Flammkuchen vor, steckte Spieße, panierte Hähnchenbrust, höhlte Tomaten aus, bereitete Salat zu und häutete Garnelen. Einige Zutaten fanden direkt für das Fingerfood zum gemeinsamen »Auswertungsessen« Verwendung.

Gemeinsames Fazit

Die Tauschpartner trafen dann im gemütlichen Kaminzimmer BlauHaus aufeinander und tauschten sich über die jeweils gemachten Erfahrungen aus. In einer lockeren Gesprächsrunde in netter Atmosphäre erläuterte jeder seine Einblicke, es wurde viel gelacht, es war Zeit für Erinnerungsfotos und es gab die Gelegenheit, einige Anekdoten aus der eigenen Kindheit auszutauschen oder aus dem Nähkästchen zu plaudern. Als Fazit auf beiden Seiten ergab sich, dass der Perspektivwechsel erfolgreich, interessant und besonders lohnenswert war.

Viele Eindrücke

»Für unseren Mitarbeiter Mario Leopold war das ein besonderes Erlebnis, noch dazu an seinem Geburtstag. Er ist sehr beeindruckt und vor allem auch politisch interessiert. Deshalb war der Perspektivwechsel genau das Richtige. Mario war anfangs sehr aufgeregt, aber er hat viel mitgenommen und konnte Impulse setzen« erläuterte Carsten Kühn als Leiter des ElsterParks. Und auch Karsten Eule-Prütz zeigte sich erfreut: »Hauptsache, das war gelungen und Mario hatte Spaß an seinem Geburtstag. Auch für mich war es eine interessante Erfahrung. Mich beeindruckt besonders die tiefe Dankbarkeit und die Lebensfreude, die von den Werkstattbeschäftigten ausgeht, vorbildlich. Vielleicht verschwinden so Klischees, denn die erbrachten Leistungen sind echt toll und beachtlich«.


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