Bernd Witscherkowsky

Schatzkammer der Leidenschaft

Domsdorf/Beiersdorf. Steinreich ist Dieter Anders (77) mitnichten, reich an Steinen aber ganz sicher. Seit frühester Kindheit ist der Beiersdorfer Hobby-Mineraloge auf der Jagd nach den verborgenen Schätzen der Natur.

Ein Sammler in seinem Element. Die frühen Zeitzeugen der Erdgeschichte hat Dieter Anders fein säuberlich sortiert und katalogisiert. Auch kleine Kuriositäten, darunter ein versteinertes »Dino-Häufchen«, gilt es hier zu entdecken.

Ein Sammler in seinem Element. Die frühen Zeitzeugen der Erdgeschichte hat Dieter Anders fein säuberlich sortiert und katalogisiert. Auch kleine Kuriositäten, darunter ein versteinertes »Dino-Häufchen«, gilt es hier zu entdecken.

Bild: wit

Und was da in all den Jahren zusammenkam, hat jetzt in der »Kaue« der ehemaligen Brikettfabrik Louise ein repräsentatives Zuhause gefunden. Zweifelsfrei eine der sehenswertesten Sammlungen weit und breit, fein säuberlich sortiert, poliert, katalogisiert und als Dauerleihgabe aufbereitet. Rund 2500 Mineralien, Gesteine und Fossilien (mit »Doppelgängern« 4000) sollen so der Nachwelt erhalten bleiben, dem Technischen Denkmal weitere Besucher bescheren und den Kindern der angeschlossenen Schülerakademie mehr Lust auf Geologie machen.

 

Dauerleihgabe

Eine entsprechende Vereinbarung vom ihm und seiner Frau Christa mit den Partnern der »Louise« ist in Arbeit. Die Vitrinen sind aber schon seit dem 2. Oktober letzten Jahres bestückt und illuminiert. Die Gäste können also kommen, wenn denn die Saison rund um »Louise« richtig startet und die Betreiber wieder mit regelmäßigen Öffnungszeiten aufwarten sollten. Derzeit führt der engagierte Sammler Touristen und Besucher nur mit Voranmeldung (siehe Kasten) durch die kleine »Schatzkammer einer Leidenschaft«. Was der Mann auch gern tut, denn Dieter Anders weiß nicht nur alles über seine glitzernden Lieblinge, er gehört auch zu jenen Hobby-Mineralogen, die mit Steinen förmlich reden können.

 

Leidenschaft

Doch nicht nur das Tauschen oder Kaufen glänzender und bizarrer Stücke reizt den ehemaligen Schuldirektor von Wahrenbrück. Er greift bis heute auch gern mal selbst zum Geologenhammer und hat schon so manch unscheinbarem Stein sein innerstes Geheimnis entlockt. Wozu der Mann nicht unbedingt immer weit reisen muss. »Ansehnliche Exemplare findet man auch auf und unter der Heimatscholle des Landkreises Elbe-Elster. Die schönsten Stücke sind in der Ausstellung zu sehen und stammen zum Beispiel aus Beiersdorf, Lönnewitz, Kauxdorf, Wildgrube, Prestewitz, Zeischa oder Hohenleipisch. Eine wahre Fundgrube der Natur direkt vor der eigenen Haustür«, sagt Anders.

 

Nutzungskonzept

Doch die »Exoten« seiner sehenswerten Sammlung stammen von ziemlich weit her: »Bei Freunden, Verwandten und Kollegen hatte sich mein Hobby natürlich herumgesprochen. Und so brachten sie mir hin und wieder ein paar Steine aus ihren Urlaubsorten mit nach Beiersdorf. So zieren jetzt auch Mineralien aus Australien, Assuan, Theben, Namibia, Marokko oder Feuerland die Vitrinen.«. Abgesehen vom ideellen und materiellen Wert ist der Ruheständler aber auch von der ganz praktischen Nutzung seiner Schätzchen überzeugt: »Schülerakademie und Louise sollten gemeinsam ein Nutzungskonzept erarbeiten. Eines, was auf Schüler, Erwachsene und Touristen zugeschnitten ist. Ich bin gern bereit, dafür auch meinen Beitrag zu leisten.«

 

• Terminvereinbarung: Noch gibt es keine regelmäßigen Öffnungszeiten. Wer sich die Ausstellung ansehen möchte, sollte den »Museumsdirektor« Anders anrufen und einen Termin vereinbaren: Telefon 035365/35161 oder per E-Mail: anders.beiersdorf@web.de.


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