Luther kommt nach Sonnewalde
Im Rahmen des diesjährigen Reformationsjubiläums (500. Jahrestag) gehen die Teilnehmer des Kreiskinderkirchentages auf eine historische Zeitreise. „Dabei werden sie auf viele historische Personen treffen“, berichtet Thomas Köhler, Superintendent des Kirchenkreises. Er wird etwa als Martin Luther auftreten. „Luther will schauen, wie es um die Reformation in Sonnewalde steht“, verrät Köhler und fügt an, dass etwa auch die beiden deutschen Renaissance-Maler Lucas Cranach und Albrecht Dürer, Katharina von Bora (die Frau an Luthers Seite), Phillip Melanchthon (Philosoph und Theologe) und Ablassprediger Johann Tetzel am Samstag den Weg nach Sonnewalde finden werden. Kreiskatechetin Angela Wiesner wird als Marktfrau durch den Tag führen. „Wir wollen den Kindern mit vielen Mitmach-Angeboten das Befreiende der Reformation nahe bringen. In Workshops werden sie in die vier Soli - die Grundsätze der Reformation - eintauchen. Zudem gibt es ein buntes Markttreiben“, erzählt sie und verrät, dass die Kinder am Ende des Tages auch eine Lutherrose - ein Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen - mit nach Hause nehmen können. Beginn ist um 10 Uhr mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel. Anschließend startet das Markttreiben - etwa mit einem Marionettentheater, einer Fladenbackstube, mit Filzen, Weben und Spinnen, Bogenschießen, Körbeflechten und einer Druckstube. Zudem fertige Lucas Cranach in seiner Werkstatt historische Bilder von Kindern an. Ein Gottesdienst mit Überraschungen bildet um 15 Uhr den Abschluss des Kreiskinderkirchentages in Sonnewalde. Den Tag gestalten werden Pfarrer, Gemeindepädagogen, Jugendmitarbeiter, Junge Gemeinden und viele ehrenamtliche Mitarbeiter, berichtet Angela Wiesner: „Insgesamt sind es etwa 100 Ehrenamtliche, die sich im Vorfeld und am Tag selbst engagieren.“ Wie die Kreiskatechetin informiert, werden rund 350 Kinder zwischen sechs und 12 Jahren erwartet. Einladungen seien an Religionsschüler, Kindergärten und Gemeinden gegangen. Sonnewaldes Bürgermeister Werner Busse freut sich auf Samstag. „Diese Veranstaltung ist ein Höhepunkt und eine Auszeichnung für uns. Ich war sofort von der Idee des Kinderkirchentages begeistert. Es ist schön, wenn Kinder in unsere Stadt kommen. Wir sind eine kinderfreundliche Stadt - haben vier Kitas und eine Grundschule“, sagt Busse und fügt an, dass sie für den Tag auch eine Schlecht-Wetter-Variante im Plan haben. Sollte sich Regen ankündigen, biete die Stadtverwaltung die Schule für den Kinderkirchentag an. Wie Thomas Köhler sagt, liegt die Stadt im Zentrum des Kirchenkreises und bietet mit dem Schlossareal optimale Voraussetzungen für eine solche Veranstaltung. Laut Werner Busse hat am Samstag auch das Heimatmuseum im Vorderschloss geöffnet. Die Kutscherkammer im Schlossensemble werde zurzeit restauriert und soll später für kulturelle Zwecke genutzt werden. Die Sandsteinsäulen wurden bereits saniert, erzählt der Rathauschef. 2018 soll die Kutschenkammer komplett renoviert sein. (Stefan Staindl)