Über 150 Tote gibt es im Westen Deutschlands zu beklagen, immer noch werden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Menschen vermisst. Die Bilder der Verwüstungen schockieren.
Was geht uns das hier in Elbe-Elster an? Eine ganze Menge, allein wenn wir uns an das Jahr 2013 erinnern. Als die Elbe aus Mühlberg eine Geisterstadt machte, in Arnsnesta ein unsanierter Damm brach und die ansonsten so friedlich dahin plätschernde Schwarze Elster für Angst und Schrecken sorgte. Das wir damals das Elbe-Hochwasser einigermaßen glimpflich überstehen konnten, haben wir weder einem »Deichgrafen« noch den über das Elend kreisenden vollbesetzten Politiker-Hubschraubern zu verdanken.
Es geht uns alle an
Einzig die Betroffenen selbst, Katastrophenschützer, Bundeswehrsoldaten und Hilfswerker konnten das Schlimmste verhindern. Nicht zu vergessen die einmalige gesamtdeutsche Solidarität mit dem Land Brandenburg und Elbe-Elster. Und genau deshalb gehen uns Orte wie Erftstadt, Bad Neuenahr oder Schuld in der Eifel sehr wohl etwas an. Und es ist der richtige Zeitpunkt, uns für diese Solidarität zu revangieren. Was auch Elsterwerdas Bürgermeisterin so sieht, die schon mal vorsorglich ein Spendenkonto eingerichtet hat. »Bestürzt sind Bürger und Verwaltung der Flussanrainerstadt Elsterwerda über die Not und die unfassbar große Zahl der Opfer. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt den Familien, den Angehörigen und Freunden, den Menschen, die ihr Hab und Gut und oft auch ihre Existenz verloren haben«, so Anja Heinrich entsetzt über die Horrorbilder.
Partnerstadt verschont
Aber auch ein wenig erleichtert sagt sie mit Blick auf die Landkarte: »Wir sind aber sehr froh, dass unsere Partnerstadt Vreden in NRW durch die Flussläufe der Berkel keinen Schaden erleiden musste. Dennoch gilt unsere ganze Solidarität den betroffenen Regionen. Die in der Stadt Elsterwerda akquirierten Spendengelder werden den betroffenen Landkreisen und Gemeinden vollumfassend zur Verfügung gestellt«.
Aufruf mit Ansage
Ein Spendenaufruf, den sie und ihr Vize Ansgar Große gleichzeitig mit einer Mahnung verbinden: »Wir dürfen nicht vergessen, dass auch wir an Flüssen leben und auch auf Hilfe hoffen würden, ereilte uns eine Hochwasserkatastrophe, wie in diesen Tagen in NRW und im Rheinland. Die Schwarze Elster, Pulsnitz und Röder sind bis heute ohne verbindliche Aussicht auf Hochwasserschutzanlagen.« Ein Thema was wohl in den nächsten Tagen und Wochen frisch auf den Kabinettstisch in Potsdam kommen dürfte. Nicht die Natur, das Klima hat uns allen den Krieg im mitteleuropäischen Paradies erklärt.
Hilfe die ankommt
Spendenkonto der Stadt Elsterwerda
IBAN: DE90180510003420150023
BIC: WELADED11EES
Verwendungszweck: Unwetterkatastrophe 2021; Name/Vorname, Adresse.