

Bereits seit der Wende haben sich die Händler, Handwerker und Gewerbetreibenden in Bad Liebenwerda in ihrem Gewerbeverein organisiert, um ihre Belange zu stärken. Genauso wie sie sich gegen die Missere beim Straßenbau eingesetzt haben, haben sie aber auch erfolgreiche Marketingaktionen ins Leben gerufen. Viele Bürger und Gäste feiern beim Weinfest im September und der Glühwein Meile zum Jahresende, die der Verein in Eigenregie und auf eigene Kosten veranstaltet. Weitere Aktionen wie Schaufensterlicht, Laufzonenverschönerung oder Werbeauftritte benötigen die Unterstützung aller. „Leider gibt es seit Jahren Händler, die sich nicht beteiligen, aber gern davon profitieren, dass wir zu diesen Aktionen viele potentielle Kunden in die Innenstadt locken“, erklärt Bodo Bauer vom Vorstand. Für die Mitglieder des Handels-, Handwerks- und Gewerbevereins Bad Liebenwerda ist das Maß jetzt voll! Seit Jahren diskutieren sie mit ansässigen Geschäftsinhabern, die nicht zum Verein gehören, über eine geringe Beteiligungszahlung für Aktionen in der Innenstadt. „Uns geht es ums Prinzip, denn diese Nichtmitglieder setzen sich quasi ins gemachte Nest und nutzen die organisatorischen Anstrengungen des Vereins aus“, so Bauer. Jetzt sollen sie mit 60 Euro per Rechnung zur Kasse gebeten werden. Immerhin werden für alle Beteiligten die Kosten für Versicherungen, Gema, Straßensperrung und das Sicherheitskonzept fällig. Das es sich bei dieser Forderung nicht nur um leere Worte handelt, unterstreicht Bauer ganz deutlich: „Wir werden diese Rechnung auf jeden Fall nachverfolgen und eintreiben - von jedem Bekleidungsgeschäft, Bäcker, Café oder Schmuckladen“. Er findet es sehr schade, dass keinerlei Einsicht oder wenigstens Gesprächsbereitschaft bei den Betroffenen da ist. Man wolle nur profitieren, sich die Kassen füllen und keinerlei Verantwortung übernehmen. Damit sei jetzt Schluss! Wer an diesen Tagen seinen Laden öffnet und vom initiierten Trubel in der Stadt profitiert, der muss bezahlen - wenigstens die 60 Euro, gern aber auch die reguläre Mitgliedsgebühr im Gewerbeverein. Diese Entscheidung wird von allen Mitgliedern getragen, die sich so gegen die Ungerechtigkeit wehren wollen. „Wir können die Aktionen auch mal ausfallen lassen und wie viele andere „Dienst nach Vorschrift“ machen. Geholfen ist aber mit dieser Einstellung natürlich niemanden“, fügt er an. Für ihn und seine Mitstreiter im Verein geht es um die Attraktivität der Stadt und die Zufriedenheit der Gäste. Denn nur zufriedene Besucher kommen mal wieder und kaufen gern in der Stadt ein.