Dana Sittel

Bürgerdiskussionen und Empörung nach drastischem Baumrückschnitt

Hohenleipisch. Aus Sicherheitsgründen werden die »historischen« Linden zu »Kopfbäumen«.
Aus Sicherheitsgründen, nach Beauftragung des Netzbetreibers der im Abschnitt verlaufenden oberirdischen Stromleitung sowie in Absprache mit dem Amt Plessa wurden die »historischen« Linden auf der linken Straßenseite radikal zurückgeschnitten, damit sogenannte »Kopfbäume« entstehen.  Foto: das

Aus Sicherheitsgründen, nach Beauftragung des Netzbetreibers der im Abschnitt verlaufenden oberirdischen Stromleitung sowie in Absprache mit dem Amt Plessa wurden die »historischen« Linden auf der linken Straßenseite radikal zurückgeschnitten, damit sogenannte »Kopfbäume« entstehen. Foto: das

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Die optisch ansehnlichste Straße des Ortes sieht nun anders aus als gewohnt. In der Lindenstraße stehen gleichnamige Bäume seit jeher, die ältesten Linden sind mehr als 100 Jahre alt. In den 40er Jahren kam die Bepflanzung in zweiter Reihe hinzu. Als scheinbare Allee mit ihrer Atmosphäre eiferte diese Straße einer Flaniermeile nach. Doch momentan ist die dort sonst harmonische Stimmung kaum zu spüren, denn diese Bäume wurden jetzt verschnitten, sehr zum Unverständnis der Anwohner. Die Lindenstraße ist noch die einzige Straße im Ort, in der noch keine Erdkabel verlegt sind, dort verläuft also die Stromleitung auf einer Straßenseite noch oberirdisch. Deshalb kann an dieser Straße keine Allee als klassische Flaniermeile entstehen, die Bäume sind aus Sicherheitsgründen regelmäßig zu kürzen.

Ein Baumrückschnitt mitten im Sommer ist unter der Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte des Netzbetreibers der dort verlaufenden Stromleitungen nicht ungewöhnlich. Die diesmal dermaßen drastische Einkürzung der alten Bäume sorgt allerdings für Empörung. Das den Rückschnitt ausführende Unternehmen verfügt dafür über eine gesonderte Genehmigung. »Die Linden werden regelmäßig so zurückgeschnitten. Dadurch sind bereits sogenannte Kopfbäume entstanden. Deren Durchmesser in der »Krone« beträgt dann noch maximal 3 bis 5m.

Verständnis für die Bürger

»Ich kann die Empörung verstehen. Der nach dem Rückschnitt entstandene Anblick führt auch in anderen Gemeinden regelmäßig zu Diskussionen und ist ästhetisch nicht schön« berichtet der selbst im Ort wohnende Amtsdirektor des Amtes Plessa, Göran Schrey. »Es ist zu prüfen ob und inwiefern dieser Schnitt nicht fachgerecht erfolgte bzw. ob im Vorfeld alle Aspekte des Vogelschutzes sorgfältig geprüft und schließlich berücksichtigt wurden« sichert er zu.


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