Azubi-Stern blinkt bei Röhnerts
Seit Freitag schmückt der »Ausbildungs-Star« nun die Geschäftsräume der Gebrüder Michael und Mathias Röhnert. Seit 14 Jahren vergeben an Chefinnen und Chefs, die sich in Sachen Ausbildung von Lehrlingen besondere Mühe geben. Als die Plexiglas-Trophäe vor 14 Jahren erstmals ihren Besitzer wechselte, hatten es Handwerker, Gewerbetreibende oder hiesige Industriemagnaten noch recht leicht, sich ihre potenziellen Fachkräfte allein nach Notenspiegeln und Sympathie auszuwählen. Was sich inzwischen gründlich geändert hat - heute können sich zukünftige »Stifte« ihre »Bosse« selbst aussuchen.
Preis gilt als Mutmacher
Und nach wie vor gingen die »Besten in den Westen«, auch wenn die Tendenz langsam wieder in Richtung »Jobs mit Zukunft in der Heimat« geht. Umso wichtiger seien solche Mutmacher-Aktionen wie der »Ausbildungs-Star« im Landkreis Elbe-Elster, klang es aus berufenem Munde. So verwies auch der Chef der Arbeitsagentur Cottbus, selbst Jurymitglied der Preisverleihung, auf Chancen in ganz Südbrandenburg, die sich nicht nur für Schulabgänger böten. »Wir haben so viel freie Arbeitsplätze wie vor 30 Jahren nicht mehr«, so Heinz-Wilhelm Mülller, der in diesem Jahr für die Fleischerei GbR Michael und Mathias Röhnert aus Doberlug-Kirchhain votierte. »Gute, qualifizierte Mitarbeiter schaffen Zukunft. Das ist auch das Motto dieser Fleischerei, die vor knapp 90 Jahren 1937 in Doberlug-Kirchhain gegründet wurde«, so der Erste Beigeordnete, Dezernent und Kämmerer des Landkreises, Roland Neumann, zur Entscheidung der Jury.
Klares Jury-Votum
Seit 2009 bildet das Unternehmen in den Berufen Fleischer und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Fleischerei, aus. Es setze damit die erfolgreiche Fachkräftesicherung im Betrieb fort. Bisher konnten 14 Azubis die Ausbildung erfolgreich abschließen. Aktuell befänden sich drei Azubis im Unternehmen. Zwei davon starteten in diesem Jahr ihre Ausbildung. Der Fachbetrieb lege großen Wert auf die berufliche Orientierung bereits während des Schulbesuchs. Daher stelle er in jedem Jahr eine Vielzahl von Praktikumsplätzen bereit. Schülerinnen und Schüler können sich so ausprobieren, und gleichzeitig wird das Interesse für die angebotenen Ausbildungsberufe geweckt.
Neue Pfade beschreiten
In der sich ständig wandelnden Arbeitswelt sei die Fleischerei bereit, neue Wege zu gehen. Neumann dazu: »Sie engagiert sich zum Beispiel vorbildlich für die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen und Menschen mit Behinderung. Unterer anderem hat das Handwerksunternehmen zwei Azubis mit Handicap übernommen.
Auf die Hände schauen
»Wir blicken nicht auf Schulnoten, wir schauen auf die Hände der Bewerber und geben prinzipiell allen Berufseinsteigern eine Chance. Talent und Liebe zur Arbeit sind in unserer Branche allemal wichtiger als subjektive Bewertungen von jungen Menschen vermittels Zeugnisse«, so ein sichtlich bewegter Mathias Röhnert beim Empfang des Ausbildungsstars.