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Thrombose: Wenn es in den Gefäßen eng wird

Lübben. Lungenarterienembolien sind nach Angaben der Deutschen Herzstiftung die dritthäufigste kardiovaskulär-bedingte Todesursache in Deutschland. Bei der kostenfreien Patientenveranstaltung in der Spreewaldklinik Lübben am Mittwoch, 28. Februar, stehen daher die gefährlichen Thrombosen und das daraus entstehende Embolie-Risiko im Mittelpunkt, teilt Klinikumsprecher Ben Seidemann mit.

Oberärztin  der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie, Sylvia Schmehl, informiert in der Spreewald Klinik Lübben über Risiken, Ursachen, Diagnostik und Therapie von Thrombosen und Lungenembolien.

Oberärztin der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie, Sylvia Schmehl, informiert in der Spreewald Klinik Lübben über Risiken, Ursachen, Diagnostik und Therapie von Thrombosen und Lungenembolien.

Bild: Klinikum Dahme-Spreewald GmbH/Steffen Rasche

Unter dem Titel »Thrombose – wenn es in den Gefäßen eng wird« kläre Oberärztin Sylvia Schmehl von der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie über Ursachen und Risikofaktoren auf und informiere darüber, welche diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten die moderne Medizin biete. Im Anschluss könnten Interessierte individuelle Fragen stellen und sich beraten lassen.

»Rund 80.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an einer Lungenarterienembolie. Doch trotz dieser hohen Zahl ist das Thema relativ wenig präsent. Wir hatten in der Spreewaldklinik in der Vergangenheit leider auch viele jüngere Patienten, die an Embolien verstorben sind. Dabei lassen sich Thrombosen gut behandeln, wenn man sie rechtzeitig erkennt«, sagt Sylvia Schmehl, Fachärztin für Innere Medizin und Angiologie, die in der Spreewaldklinik die Expertin für Gefäße sei.

Symptome und Risikofaktoren kennen

Thrombosen würden entstehen, wenn kleine Blutgerinnsel – sogenannte Thromben – die Gefäße verengen oder gänzlich verstopfen würden. Setze sich ein solcher Pfropfen beispielsweise in der Lungenarterie fest, die das sauerstoffarme Blut vom Herzen in die Lunge transportiert, könne es zu einer Embolie kommen und damit im schlimmsten Fall zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Betroffene würden in solchen Fällen häufig akute Atemnot und Herzrasen spüren, hätten Schmerzen in der Brust und beim Einatmen, könnten Blut husten oder bewusstlos werden. Nicht immer hätten Thrombosen solche dramatischen Folgen. »Aber bei Symptomen wie Luftnot, einem geschwollenen Bein oder muskelkaterartigen Schmerzen, die länger als zwei Tage anhalten, sollte man wachsam sein und schnell einen Arzt aufsuchen«, empfiehlt Sylvia Schmehl.

Die Oberärztin betont: »Thrombosen treffen längst nicht nur ältere Menschen. Sie können nach Operationen auftreten und bei genetischen Faktoren auch jüngere treffen. Auch Frauen, die die Pille nehmen, rauchen oder schwanger sind, haben ein erhöhtes Thrombose-Risiko. Außerdem steigt die Gefahr, dass sich Gerinnsel bilden, wenn wir uns im Alltag zu wenig bewegen oder beispielsweise bei Langstreckenflügen längere Zeit sitzen.«

Moderne Medizin und Kooperation gegen Gerinnsel

In ihrem Vortrag am Mittwoch, 28. Februar, gehe sie ab 17.30 Uhr noch näher auf Ursachen und Risikofaktoren ein. Außerdem erkläre die Oberärztin, wie die gefährlichen Gerinnsel mit Hilfe modernster Medizintechnik diagnostiziert werden und welche Behandlungsmöglichkeiten es gebe. Darüber hinaus werde Sylvia Schmehl auch einige prominente Fallbeispiele mit den Besuchern besprechen.

Die Gefäßspezialistin betreue in der Spreewaldklinik in ihrer Ermächtigungssprechstunde Patienten, die per Überweisung von niedergelassenen Ärzten, über die Rettungsstelle oder direkt aus dem Klinikum Dahme-Spreewald mit Beschwerden kommen. Stationär würden in der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie der Spreewaldklinik Lübben jährlich rund 3000 Patienten, davon etwa 2500 kardiovaskuläre Patienten, behandelt werden. Das Team unter der Leitung von Chefarzt Dipl.-Med. Frank Schwertfeger sei dabei unter anderem auf die Implantation von Schrittmachern und Defibrillatoren aller Art spezialisiert. Mit Hilfe moderner Herzcomputertomographie würden in der Klinik Erkrankungen diagnostiziert werden und könnten dann bei einer minimalinvasiven Herzkatheterintervention vor Ort behandelt werden. Ergänzend dazu kooperiere die Spreewaldklinik Lübben zum Beispiel eng mit dem Sana-Herzzentrum Cottbus und dem Telemedizinzentrum Berlin-Brandenburg.


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