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Ernte der Spreewald-Gurken hat begonnen

Lübben. Trotz der auch in diesem Jahr besonders großen Herausforderungen gehen die Anbauer pünktlich an den Erntestart. Mit 500 Hektar Anbaufläche, davon 75 Hektar Biofläche, bleibt die Größenordnung wie in den vergangenen Jahren im Verhältnis erhalten, informiert Jessica Heitepriem, Sprecherin des Spreewaldvereins e.V..
Die Gurkenernte im Spreewald hat begonnen - natürlich klassisch mit dem Gurkenflieger.

Die Gurkenernte im Spreewald hat begonnen - natürlich klassisch mit dem Gurkenflieger.

Bild: Spreewaldverein e.V./Andreas Traube

Die Wachstumsbedingungen seien zum Zeitpunkt der Erstbepflanzungen äußerst ungünstig gewesen. »Es gab Nachtfröste, die zum Teil zum Pflanzenausfall führte, welcher nachbepflanzt werden musste. Darüber hinaus war der Witterungsverlauf insgesamt durch niedrige Temperaturen geprägt. Es fielen auch ergiebige Niederschläge, die das Befahren der Anbauschläge unmöglich machten«, berichtet Heitepriem und fügt an, dass ab Mitte Mai günstiges Wetter für die Entwicklung der Gurken einsetzte und die Wachstumsrückstände so ausgeglichen werden konnten.

»Die Betriebe der Schutzgemeinschaft ›Spreewälder Gurken‹ stehen vor großen Herausforderungen. Gestiegene Betriebsmittelpreise und Personalkosten bereiten Anbauern und Verarbeitern weiterhin erhebliche Probleme«, erläutert Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des Spreewaldvereins e.V.. Kostensteigerungen, die sowohl die Landwirtschafts- als auch die Verarbeitungsbetriebe betreffen, müssten sich auch in entsprechend gestalteten Preisen für deren Produkte niederschlagen.

Insgesamt benötigen Spreewälder Anbau- und Verarbeitungsbetriebe rund 3.000 Helfer jährlich bei der Ernte und Veredlung der Spreewälder Gurken, heißt es. Spreewälder Einlegereien und Konservenbetriebe verarbeiten heimische Rohware aus dem regionalen Vertragsanbau. Insgesamt acht Betriebe würden die Spreewälder Gurken anbauen. Frisch vom Feld werden die Einleger und Schälgurken in sieben Konservenbetrieben nach traditionellen Spreewald-Rezepturen veredelt, informiert Heitepriem.

Die Gurkenanbauer mahnen an, dass die Pflanzenschutzpolitik in Deutschland mit der ständigen Beschränkung von Mitteleinsätzen bei gleichzeitiger Zunahme des Schaderregerbefalls zu wachsenden Problemen in der Ertragssicherheit und damit in der Marktpräsenz für dieses regionalauthentische Produkt führe. Der Spreewaldverein schließe sich der Meinung des Vizepräsidenten des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg, Thomas Bröcker, an, »wonach wir in Europa eine einheitliche Pflanzenschutzpolitik sowie eine einheitliche Sozial- und Finanzpolitik benötigen. Es müssen gleichartige soziale Bedingungen und Löhne in Europa her. Und zum zweiten muss beim Pflanzenschutz zu einer wissenschaftlichen Betrachtung der Sachlage zurückgekehrt werden.«

Allen Widrigkeiten zum Trotz und mithilfe von Innovationen würden die Anbauer und Verarbeiter alle Anstrengungen unternehmen, um auch in diesem Jahr genügend Spreewälder Gurken in die Gläser zu bekommen, sodass die Verbraucher weiterhin dieses beliebte Produkt genießen können.

• Spreewaldverein e.V.


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