Erinnern an Namen und Schicksale
Zunächst liefen sie in Gruppen zu den Lübbener Stolpersteinen, die in der Innenstadt und anderswo vor Häusern verlegt sind, in denen Jüdinnen und Juden früher gewohnt haben. Anschließend gab es eine Andacht in der Paul-Gerhardt-Kirche. Das Putzzeug - Schwamm, Tuch, Elsterglanz und warmes Wasser - wurde gar nicht an jeder Stelle gebraucht, denn viele der Messingsteine glänzten bereits. »Wir sind positiv überrascht, dass sich heute bereits so viele Menschen um die Steine gekümmert haben«, sagte die Lübbenerin Karen Ascher, die sich seit vielen Jahren regelmäßig gemeinsam mit anderen Engagierten um die Steine kümmert. Die Teilnehmenden, darunter viele junge Mütter mit ihren Kindern, legten Blumen nieder, stellten Kerzen auf und erinnerten damit an die Schrecken der Reichspogromnacht, als jüdische Mitmenschen bedroht, verschleppt, ermordet und ihre Häuser und Geschäfte geplündert und verwüstet wurden.