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Blütenpracht und Artenvielfalt auf Brandenburger Heideflächen

Lieberose. Vielerorts beginnt die Heideblüte in diesem Jahr früher als gewohnt. Grund dafür sind die milde Witterung im Frühjahr sowie die günstigen Wachstumsbedingungen, teilt Anika Niebrügge von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung mit. Die Stiftung, die Naturwacht Brandenburg und die Heinz Sielmann Stiftung bieten in den kommenden Wochen zahlreiche Möglichkeiten, die lilafarbene Blütenpracht auf eigene Faust oder im Rahmen von geführten Touren zu erleben.

Den Wiederhopf kann man auf Heideflächen entdecken.

Den Wiederhopf kann man auf Heideflächen entdecken.

Bild: Oktavio Franz

Die Brandenburger Heide begeistert jedes Jahr zur Blütezeit im Sommer mit ihren ausgedehnten lilafarbenen Blütenteppichen. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden wirkt diese karge und doch so artenreiche Landschaft wie verzaubert. Was kaum jemand weiß: Brandenburg ist das Bundesland mit der bundesweit größten Heidefläche. Die meisten Heiden in Brandenburg befinden sich heute auf ehemaligen Truppenübungsplätzen, die eine einzigartige Landschaft bewahren. Die Naturwacht Brandenburg zählt 15 Orte mit großen Heideflächen, darunter die Jännersdorfer Heide im NSG Marienfließ, die Kyritz-Ruppiner Heide, die Schönower Heide, die Reicherskreuzer Heide, das Forsthaus Prösa, der Saarmunder Berg und die Döberitzer Heide. Besonders bemerkenswert sind auch die großflächigen Heidegebiete in den Wildnisgebieten der Wildnisstiftung, die auch ohne menschliches Eingreifen jedes Jahr intensiv blühen. Diese liegen in den Wildnisgebieten Jüterbog, Heidehof, Lieberose und in der Kleinen Schorfheide bei Tangersdorf. Sie bieten eine einzigartige Möglichkeit, die beeindruckende Heideblüte und die Entwicklung von Wildnis zu erleben.

Wildnisgebiet Lieberose

Im Wildnisgebiet Lieberose beobachteten einst ranghohe Militärs vom Feldherrnhügel die Übungen der Soldaten und Manöver der Panzer. Heute können Sie hier ganz in Ruhe die Aussicht auf neu entstehende Wildnis genießen. Eine rollstuhlgerechte Rampe und barrierefreie Wege machen dieses Ausflugsziel für alle erlebbar. Auf zwei Kilometer Rundwanderwegen im Umfeld des Aussichtspunktes gewinnen Sie Einblick in die artenreichen Lebensräume und deren Bewohner, wie den auffällig gezeichneten Wiedehopf oder zahlreiche Schmeterlinge. Das Besondere dabei: Die Aussicht verändert sich an diesem Ort merklich über die Jahre. In dem Wildnisgebiet führt nun großflächig die Natur das Regiment. Der natürliche Prozess der Sukzession verwandelt die einstige Offenlandschaft über die Jahre in ein Mosaik aus Sand, Heide und neu aufwachsenden Wäldern. Die Aussicht Wildnis ist täglich bei freiem Eintrit geöffnet. Der kostenfreie Parkplatz mit Zugang zum Aussichtspunkt und zum Sternenpfad befindet sich an der B168 zwischen Lieberose und Turnow/Peitz. Die Zufahrt zum Parkplatz markiert eine Skulptur mit dem Schriftzug »AUSSICHT«.

Geführte Tour

Am 7. September bietet die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung eine Fahrradtour zum Thema »Die Heide in Natur- und Kulturlandschaft«. Die Teilnehmer erleben das Wildnisgebiet Lieberose zur Heideblüte. Gemeinsam schwingen sich die Teilnehmenden in Lieberose auf die Drahtesel, folgen der ehemaligen Kleinbahnlinie und erkunden zunächst die Heide im Wildnisgebiet. Woher stammt der Heidebegriff und welchen natürlichen Prozessen unterliegt die Heide in der Wildnis? Weiter geht es in Richtung Reicherskreuzer Heide, vorbei an malerische Landschaften bis zur Gedenkstätte Jamlitz. In der Reicherskreuzer Heide die Besucher den Beobachtungsturm und können sich vom lila Blütenmeer verzaubern lassen. Im Internet.


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