Seitenlogo
pm/sts

Blühender Lein im Spreewald

Lübben. In diesem Jahr wächst auf zirka 110 Hektar Ackerfläche im Spreewald der Öllein. Darüber informiert Jessica Heitepriem vom Spreewaldverein e.V.. Damit habe sich die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr etwas verringert.

»Die in diesem Jahr vorhandene Winterfeuchte bot gute Aufwuchs-Bedingungen für die Leinsaat. Stärkere Niederschläge im April sorgten zudem für einen guten Aufwuchs der Kultur«, berichtet Heitepriem.

Vier Spreewälder Betriebe würden diesen Sommer den Spreewälder Lein ernten. Einer dieser Anbaubetriebe sei die Agrargenossenschaft Drebkau eG. Hier werde auf zwei Flächen mit einer Gesamtgröße von 50 Hektar Öllein angebaut. Dagmar Schenke, Geschäftsführerin der Agrargenossenschaft Drebkau eG, sagt zu ihrem Bestand: »Die Bestände haben sich gut entwickelt, allerdings macht die gegenwärtige Trockenheit die Ausprägung der Körner noch unsicher.« Weiterhin führe Dagmar Schenke an: »Wir haben große Aufmerksamkeit auf die mechanische Unkrautbekämpfung gelegt.«

Christian Behrendt, Geschäftsführer der Kanow-Mühle in Golßen, äußerte sich wie folgt: »Zu Beginn des Jahres gab es aufgrund der Verbraucher eine allgemeine Verunsicherung und eine deutliche Kaufzurückhaltung. Die Verbraucher entwickelten eine spürbare Preissensibilität. Das Unternehmen erwartet bestenfalls eine stabile Nachfrage.«

Lein habe eine kurze Vegetationszeit. In der Regel würden nur 120 bis 125 Tage zwischen Aussaat und Ernte vergehen. Erfahrene Landwirte sehen laut Heitepriem auf den ersten Blick, ob der Lein reif ist: die Blüten seien verschwunden, die Pflanze beginne, sich braun und gelb zu verfärben. Schüttelt man die Leinkapsel, könne man darin die Samen leise rascheln hören. Mit modernen Messmethoden prüfe der Landwirt den Feuchtigkeitsgehalt der Samen. Liege dieser unter neun Prozent, könne die Ernte beginnen. Sie erfolge mit einem speziell eingerichteten Mähdrescher. Anschließend erfolge die Reinigung der Körner. Nach der Reinigung würden die aufbereiteten Leinsamen zum Pressen an die Ölmühlen geliefert.

Spreewälder Leinöl sei keine Massenware, denn der Ertrag liege lediglich bei etwa einer Tonne Körner pro Hektar. Heitepriem: »In jeder Flasche befindet sich also ein kleiner Schatz aus dem Spreewald. Aus diesem Grund bezeichnen die Spreewälder ihr Leinöl auch als ›blaues Gold‹.«

Das Spreewälder Leinöl werde traditionell in zwei unterschiedlichen Verfahren gewonnen: Entweder mit einer Schneckenpresse oder mit einer Stempelpresse. In beiden Fällen würden die Samen nach vorherigem Aufbrechen unter hohem Druck zusammengepresst. Durch diese schonende, rein mechanische Behandlung würden die wichtigen Inhaltsstoffe, vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, erhalten bleiben.

• Weitere Informationen gibt es »H I E R«


Meistgelesen