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Streuobstwiese »Waldhufe«: Eine Bürgerwiese entsteht

Doberlug-Kirchhain. Die Beweidung mit Schafen hat begonnen. Der erste Schritt, um die Streuobstwiese »Waldhufe« wieder ins Leben zu rufen.

Die Streuobstwiese »Waldhufe« in Doberlug-Kirchhain ist eine der Flächen, die der Umstrukturierung des Obstbaus zum Opfer gefallen ist. Seit die kosteneffizientere Niederstammbewirtschaftung Einzug gehalten hat, mussten viele Landwirte umsatteln oder ihre Streuobstflächen aufgeben. Denn die Pflege der Streuobstwiesen ist aufwändig, und auch die Ernte an Hochstamm-Bäumen arbeitsintensiv, berichtet Ani Galustian, Projektkoordinatorin Kerngehäuse e.V..

Doch seit dem Erstarken des Umwelt-Gedankens, seien Streuobstwiesen wieder im Gespräch und das mit Recht. Denn auf den Streuobstwiesen würden sich eine große Artenvielfalt von Insekten, Flechten, Fledermäusen und Vögeln tummeln. Streuobstwiesen seien lange keine reine Produktionsfläche mehr, sondern Orte der ökologischen Vielfalt und Erholungs- und Lernort für Groß und Klein. Und genau daran knüpfe das Projekt »Bürgerwiese« an.

Auf eine mehrjährige Initiative des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Elbe-Elster eine der Öffentlichkeit zugängliche Obstwiese zuzuführen, werde die Waldhufe publikumswirksam instandgesetzt. Die ersten Maßnahmen würden schon laufen. Denn die Beweidung mit Schafen habe begonnen, eine besonders schonende Methode die Gras- und Krautschicht kurz zu halten und eine Verbuschung zu vermeiden.

Erste Pflanzungen zum Schließen der Lücken in den Baumreihen seien bereits in verschiedenen Initiativen in den vergangenen Jahren unternommen worden. »Durch das neue Förderprojekt wird die Wiederauferstehung der Waldhufe jedoch ganzheitlich angegangen - nicht nur weitere Neupflanzungen sind geplant, um abgestorbene Altbäume mit Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbäume zu ersetzen, auch ihre Pflege vom Erziehungsschnitt bis zum Gießen in den heißen Sommermonaten ist inbegriffen«, informiert Ani Galustian.

Doch die Instandsetzung sei nur ein Teil des Projekts - neu geschaffene Elemente wie eine Naschhecke, eine Schutzhütte und Komposttoiletten sollen Besucher auf die Wiese locken. »Von Anwohnern, Tagesausflüglern, Familienpicknicks bis Schulgruppen sind alle nicht nur gern gesehen, sondern hoch erwünscht. Denn die Bürgerwiese soll ein Ort der Erholung und des Lernens für Kinder und Erwachsene werden und so die Themen der Ökologie, der Nachhaltigkeit und einer gesunden Lebensweise in den Alltag rücken.«

Ein besonderes Angebot werde durch umweltpädagogische Exkursionen und Projekttage für lokale Kitas und Grundschulen geschaffen. Galustian: »Besonders zur Erntezeit sind die Projekttage ein Erlebnis, das Kinder der regionalen Natur und Landwirtschaft näherbringt und Erinnerungen schafft, die Eindruck hinterlassen.« Während des Exkursionstages erforschen Kindergruppen (Alter: 6 bis 10 Jahre) gemeinsam mit Umweltpädagogen die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt der Streuobstwiese. Entdeckendes, forschendes Lernen und kreative Lernmethoden vermitteln Begeisterung sowie Wertschätzung der Natur und motivieren zum Handeln im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens.

• Weitere Informationen unter www.essbarer-naturpark.de oder telefonisch unter (035341/61512).


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