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sts/Woku

Saxdorf: Kaputte Straße sorgt für Unmut

Die Situation ist unerträglich. Wenn die Lkw durch die Saxdorfer Hauptstraße rollen, scheppert das Geschirr in den Schränken von Anwohnern. Die Straße ist kaputt und eine Reparatur oder gar Erneuerung nicht in Sicht.
Flickschusterei an der Straße bringt garnichts.  Foto: Woku

Flickschusterei an der Straße bringt garnichts. Foto: Woku

Verschärft wird das Drama nun noch durch die Vollsperrung der Straße vor Möglenz. Autos und Brummis nutzen, von der Bundesstraße 183 aus Bad Liebenwerda kommend, nun Saxdorf als Ausweichstrecke. Schon beim Bau der neuen Straße in Möglenz war das so.

Saxdorfer klagen darüber, dass das Befahren besonders an brisanten Stellen durch LKW-Verkehr zu erheblichen Erschütterungen führt - bis hin zu lauten Knallgeräuschen.

Die Betonstraße wurde 1969/70 gebaut und diente damals als Panzertrasse für die sowjetischen Truppen - musste also schon zu DDR-Zeiten enormen Belastungen standhalten. Doch nun, nach 45 Jahren, sicher auch durch das gestiegene Verkehrsaufkommen, erhalten die Betonplatten den Todesstoß.

„Die Platten sind gerissen, teilweise kippeln sie auch. Das scheint auch die Ursache für die Erschütterungen zu sein. Wenn nachts hier die Brummis durchrollen, knallt das dermaßen, da stehst du fast im Bett...", erläutert Karsten Ruhland die Situation. Sein Nachbar, Hartmut Wiedemann, kann ebenfalls ein Lied davon singen: „Mein Haus hat schon die ersten Risse. Ich verstehe nicht, dass nach fast 50 Jahren überhaupt nichts passiert."

Zwei Vor-Ort-Termine von Anliegern und dem Ortsvorsteher mit der Straßenmei-sterei Elsterwerda führten zu keiner Lösung. „Wenn die Betonteile gebrochen sind, bringt ein neuer Straßendeckenüberzug überhaupt nichts. Hier würde nur eine grundhafte Erneuerung helfen", erläutert Andrea Arndt, Leiterin des Landesbetriebes Straßenwesen in Elsterwerda, und ergänzt: „Da sind wir der falsche Ansprechpartner. Unser Betrieb ist für Reparaturarbeiten zuständig und nicht für den Straßenbau."

Die Gemeinde schilderte die Situation in einem Schreiben an die Dienststätte Cottbus des LS Brandenburg. Die Antwort darauf fiel ernüchternd aus. Bisherige Unterhaltungsmaßnahmen der Straßenmeisterei Elsterwerda dienten der Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit auf der Landesstraße sowie der Versiegelung von Schadstellen zur Vermeidung der Entstehung größerer Fahrbahnschäden: „Weiterreichende Probleme, wie z.B. kippelnde und gebrochene Betonplatten, können im Rahmen der Straßenunterhaltung durch die Straßenmeisterei nicht beseitigt werden. Um eine grundlegende Problemlösung für die Straßenanlieger herbeiführen zu können, ist es notwendig, die Landesstraße grundhaft zu erneuern bzw. auszubauen. Da sich die Landesstraßen in Saxdorf im Nachrangnetz der Landestraßen (grünes Netz) befinden und in diesem Netz auf Beschluss der Landesregierung bis auf Weiteres keine derartigen Maßnahmen geplant werden, können wir Ihnen für einen überschaubaren Zeitraum leider keine grundlegenden baulichen Veränderungen an der Landesstraße in Saxdorf in Aussicht stellen", heißt es in dem Anwortschreiben an den Ortsvorsteher.

Für etwas Aufatmen würde vielleicht zwischenzeitlich eine Umleitung des LKW-Verkehrs oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h sorgen, was aber durch die Kommune beantragt werden muss. „Wir reden hier über eine Landesstraße", so Andreas Claus, Bürgermeister der Stadt Uebigau/Wahrenbrück. „Die Zuständigkeit ist damit klar zugeordnet. Bei diesen Umleitungen, die durch Straßenbauvorhaben entstehen, wissen wir natürlich nicht, welche überregionalen Planungen der Landesbetrieb dabei im Hinterkopf hat." Eine Tempo-30-Zone könnte laut Claus allerdings nicht schaden: „Wenn es eine Initiative von Bürgern aus dem Ort dafür geben würde, dann würden wir diesen Antrag unterstützen."

Doch wie soll es weiter gehen? Wenn ein Bürger seinem Nachbarn den Zaun einreißt, muss er ihn ersetzen. Wenn organisiert und akzeptiert wird, dass wegen stetiger Baumaßnahmen hunderte Laster täglich das Dorf passieren und der maroden Straße den Rest geben - muss diese dann nicht auch durch den Auftraggeber repariert werden? Antworten darauf sollten die hiesigen Landtagsabgeordneten geben, die nun um Stellungnahme gebeten werden.


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