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Patrioten gehen stempeln

Rund um unsere Marktplätze regt sich zwar wieder Leben, aber so richtig angelaufen ist der Wirtschaftsmotor bei den Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastwirten noch nicht.
Foto: pixabay

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Trotz aller »Lockerungen« hat es die DNA lebendiger Innenstädte nach wie vor schwer, einen Weg zurück in die Zellen der Verbraucher zu finden. Dabei war es schon vor »Corona«, besonders für kleine Geschäftsleute, nicht leicht, unsere Einkaufsstraßen vor fegenden »Tumbleweeds« (Steppenläufern) zu schützen. Die Krise verunsichert immer noch, und Einkaufen mit Maske und Abstand ist nach wie vor nicht vergnügungssteuerpflichtig. Jetzt seien Ideen und Initiativen gefragt, damit »Amazon« nicht auch noch unsere Rathäuser samt Ladenzeilen und Straßenlampen im Internet verhökert, sind sich Kommunalpolitiker einig. Kurstadt-Aktion In Bad Liebenwerda zum Beispiel ist solch eine Idee bereits spruchreif und soll spätestens mit dem kommenden Weihnachtsgeschäft greifen. Der Handels-, Handwerks- und Gewerbeverein (HHG) führt mit der »BaLi.CityCard« einen digitalen Stadtgutschein für die Kurstadt ein. »Wir hatten die Idee schon im letzten Jahr gehabt, dann kam aber Covid 19 dazwischen und hat uns den Zeitplan etwas durcheinandergewirbelt. Jetzt sind die Verträge mit dem Anbieter aber in Sack und Tüten und die technischen Voraussetzungen dürften kein Problem mehr sein«, freut sich Susanne Melchior, Vorsitzende des Vereins. Die CityCard kann dann in jedem der beteiligten Geschäfte, derzeit sollen bereits 30 dabei sein, mit einem beliebigen Geldbetrag aufgeladen und zum Bezahlen genutzt werden. Verwaltet werden die Vorgänge und Buchungen über ein spezielles Abrechnungssystem des Vereins. Was Kaufkraftbindung verspricht, eine gute Geschenkidee sein dürfte und ganz nebenbei die hart verdienten Elbe-Elster-Euros in der Region lässt. Die recycelbaren Karten sollen zunächst in einer Auflage von 10.000 Stück hergestellt werden. Für das gesamte Projekt will der HHG rund 12 000 Euro in die Hand nehmen, wofür auch die 5 000 Euro Preisgeld der jüngsten IHK-Cityoffensive verwendet werden sollen. Sängerstadt-Aktion In der Sängerstadt ist seit Donnerstag eine ähnliche Aktion am Start, nur dass hier die Lokalpatrioten stempeln gehen müssen. Mit der Initiative »StempelFiwaNaut«, eine ehrenamtliche Imagekampagne der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Elbe-Elster, soll Händlern und Gewerbetreibenden damit etwas unter die Arme gegriffen werden. Mitorganisator Jens Madsen dazu: »Wir wollen und müssen die Stadt aus der Corona-Zeit stempeln und Verantwortung für ein buntes und vielfältiges Leben in der Zukunft übernehmen. Dafür haben wir so genannte Freundschaftspässe drucken lassen, die man sich in Geschäften, Wirtschaften oder Freizeiteinrichtungen abstempeln lassen kann. Hat man 20 Stempel zusammen, geht man in die Touristeninformation ins historische Rathaus der Sängerstadt oder in das Kundencenter der Stadtwerke Finsterwalde. Dort wird der 21. Stempel verabreicht und eine dekorative Urkunde überreicht, die den Besitzer als ›StempelFiwaNaut‹ ausweist. Dazu gibt es noch eine limitierte Finsterwalder Einkaufstasche.« Mitmacher-Aktion Bisher sollen bereits rund 90 Gewerbetreibende, Händler, Dienstleister und Freizeitanbieter registriert sein. Weitere potenzielle Mitmacher können sich über die Modalitäten unter www.stempelfiwanaut.de informieren. »Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass auch in Zukunft die Lichter in den Geschäften an sind, dass Kino für Unterhaltung sorgt und in den Gaststätten oder Kneipen gegessen und gesessen werden kann«, sagt Madsen. Angemerkt Als Partner der regionalen Unternehmen begleitet der WochenKurier nunmehr seit 30 Jahren die Wirtschaft und Kultur im Landkreis Elbe-Elster. Erst recht in Zeiten, in denen der ökonomische Motor mal nicht so rund läuft, wie er sollte. Deshalb wird unsere Redaktion immer gern über Initiativen von Vereinen, Wirtschaftsverbänden oder »Einzelkämpfern« berichten, die unsere Leserinnen und Leser optimistisch durch die Pandemie begleiten. Wenn auch Sie von tollen Aktionen hören, dann lassen Sie es uns wissen. Einfach per E-Mail an: berndwitscherkowsky@wochenkurier.info. Kontakte Wer als Geschätsfrau oder Geschäftsmann die Freundschaftspässe abstempeln möchte möchte:

Wer sich über die »BaLi.CityCard« informieren will, kann dies hier tun.


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