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Mit stabilen Zäunen gegen die Afrikanische Schweinepest

Elbe-Elster. Mit der Errichtung von Zäunen schützt sich der Landkreis Elbe-Elster vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen und versucht so, die Ausbreitung der Tierseuche aus Sachsen und Brandenburg zu verhindern. Zum Einsatz kommt dafür ein 1,20 Meter hoher Wildzaun mit einem stabilen Knotengeflecht, das bis zu 30 Zentimeter im Boden verankert ist, berichtet Elbe-Elster-Pressereferent Torsten Hoffgaard. Alles in allem würden derzeit 22 Kilometer Zaun im Landkreis stehen. Die bisherigen Kosten dafür von rund 600.000 Euro habe das Land komplett erstattet. Derzeit befinde sich ein weiterer Abschnitt in der Ausschreibung. Dieser umfasse die Strecke von Wainsdorf bis Stolzenhain (Grenze Reihenhain/Schweinfurth) und umfasse insgesamt zehn Kilometer.

Darüber habe sich jetzt Elbe-Elster-Landrat Christian Heinrich-Jaschinski zusammen mit Amtsdirektorin Kathleen Wilken (Amt Schradenland) in Gröden informiert. Die Errichtung von Zäunen stelle nach Überzeugung der Veterinärbehörden von Land und Landkreis im Falle des Ausbruchs vor Ort einen wichtigen Puzzlestein in der Bekämpfung der ASP bei Wildschweinen dar. Darüber hinaus gebe es eine flächenhafte Fallwildsuche unter Einsatz von Suchhunden, Helfern und Drohnen, um zeitnah auf das Seuchengeschehen reagieren zu können.

Im Landkreis Meißen in Sachsen seien bereits mehrere Fälle von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen festgestellt worden. Auf Grund dieses Ausbruches und der weiteren Ausdehnung der Tierseuche habe der Landkreis Elbe-Elster eine Pufferzone im Süden des Landkreises eingerichtet. Mit Hilfe von Zäunen sei eine feste Barriere installiert worden, um so die Wanderbewegung von Schwarzwild aus Sachsen einzuschränken.

Die Gefahr der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach Elbe-Elster sei unverändert hoch. Für den Menschen sei diese ansteckende Tierseuche ungefährlich. Bei Haus- und Wildschweinen hingegen verlaufe sie meist tödlich und verursache neben großem Tierleid auch enorme wirtschaftliche Verluste, insbesondere auch durch Vermarktungseinschränkungen. Im Gespräch mit Diana Holland Dezernentin in der Abteilung Verbraucherschutz/Tierseuchenbekämpfung im Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) und den zuständigen Tierärzten für Tierseuchenbekämpfung im Amt für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft des Landkreises (AVLL), Mareike Wohlert und Paul Burigk, seien die Herausforderungen der ASP vor Ort erörtert worden.

»Seit dem Herbst 2021 bekämpfen wir in Abstimmung mit dem Land und unseren Nachbarlandkreisen in Brandenburg und Sachsen mit einem hochmotivierten Team die ASP bei uns im Landkreis. Bisher ist es gelungen, eine Ausbreitung der Tierseuche auf unseren Landkreis zu verhindern. Dafür waren zahlreiche strikte Maßnahmen notwendig. Die Ergebnisse, die wir erreicht haben, sind durch Teamarbeit in der Kreisverwaltung und viel Unterstützung unter anderem von Jägern, Schweinehaltern, Land- und Forstwirten erreicht worden. Dafür danke ich allen Beteiligten. Ohne sie hätten wir die Aufgaben nicht schaffen können«, sagte Landrat Christian Heinrich-Jaschinski.

Helfen könne auch die Bevölkerung. Funde von verendeten Wildschweinen seien dem Veterinäramt zu melden. Besonders in den gefährdeten Gebieten sollten Hunde nicht frei laufen, um nicht in Kontakt zum Beispiel mit Kadaverresten zu kommen. Da sich die ASP-Erreger selbst in verarbeiteten Fleisch- und Wursterzeugnissen lange halten würden, könne eine Einschleppung auch erfolgen, wenn weggeworfene Lebensmittelreste (zum Beispiel Wurstbrote) aus Gebieten, in denen die ASP endemisch sei, durch Wildschweine aufgenommen werden. Daher dürften solche Reste nur ordnungsgemäß entsorgt werden.

Soweit eingerichtete Pufferzonen betreten werden würden, sei unbedingt darauf zu achten, dass installierte Tore geschlossen gehalten werden.

Hintergrundinformationen: Der erste ASP-Fall beim Schwarzwild in Deutschland sei am 10. September 2020 im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg nachgewiesen worden. Die Afrikanische Schweinepest sei eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verlaufe und unheilbar sei. Es gebe keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung könne direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten sei die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

 


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