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Mit Hofmusik gegen die Einsamkeit

Auch wenn Besuche in Alten- und Pflegeheimen jetzt wieder möglich sind, bleiben Umarmungen nach wie vor tabu.
Kleine Hofmusik im Monat Mai: Den Bewohnerinnen und Bewohnern soll es wieder sehr gefallen haben. Es wurde kräftig mitgeschunkelt und mitgesungen. Zum Abschluss gab es noch für jeden Bewohner des Hauses eine Thüringer Bratwurst direkt aufs Zimmer. Nächste Hofmusik: 13. Juni mit den »Partymachern«. Foto: rk

Kleine Hofmusik im Monat Mai: Den Bewohnerinnen und Bewohnern soll es wieder sehr gefallen haben. Es wurde kräftig mitgeschunkelt und mitgesungen. Zum Abschluss gab es noch für jeden Bewohner des Hauses eine Thüringer Bratwurst direkt aufs Zimmer. Nächste Hofmusik: 13. Juni mit den »Partymachern«. Foto: rk

Den eigenen Mundschutz und viel Geduld muss man derzeit mitbringen, will man seine Angehörigen in den »pro civitate« - Senioreneinrichtungen in Elsterwerda oder Plessa besuchen. Dabei war man hier mit ersten Besucherregelungen etwas schneller als vergleichbare Mitbewerber in Landkreis. »Als am 8. Mai, so gegen 16 Uhr, die geplanten Lockerungsmaßnahmen über die sprichwörtlichen Ticker liefen und in der Pressekonferenz um 17 Uhr über die Bildschirme flimmerten, war uns sofort klar, dass in wenigen Sekunden unsere Telefone heiß laufen würden. Und so kam es dann auch. Ein positiver Stresstest für die Teams in der Verwaltung und besonders in der Pflege, denn die Isolation für unsere 116 pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren würde allmählich ein Ende finden. Ein wenig mehr Vorlauf hätten wir uns natürlich auch gewünscht, aber der Muttertag stand vor der Tür und die Zeit zum Handeln war denkbar knapp. Wir haben es dennoch geschafft, bereits am Sonntag von 8 bis 17 Uhr Besuche für unsere Bewohner zu ermöglichen. Dabei haben sich teilweise recht emotionale Szenen abgespielt«, so Ronny Kuhn, Leiter der Elsterwerdaer Einrichtung. Nach jetzt gut drei Wochen hätten sich die Besucherregelungen aber gut bewährt, telefonische Voranmeldungen und die strikte Einhaltung der Hygienevorschriften wären aber nach wie vor unabdingbar. Für Ronny Kuhn ein weiterer Schritt hin zu einer gewissen Normalisierung in Corona-Zeiten. Dennoch bedauert der Heimleiter, dass das lang geplante Frühlingsfest ausfallen musste und auch das Sommerfest nicht stattfinden wird. »Wir wollten eigentlich unser 35. Jubiläum feiern, mit viel Musik und Kultur und einem Tag der offenen Türen. Schade, aber auf Kultur sollen unsere Bewohner dennoch nicht verzichten«, wie er sagte. Und so gibt es vor dem Heim jetzt regelmäßig kleine Konzerte von Musikerinnen und Musikern aus der Region oder von Künstlern aus dem benachbarten Sachsen. »Mit diesen kleinen Hofmusiken wollen wir der Einsamkeit in den Herzen unserer Bewohnern begegnen«, freut sich Ronny Kuhn.


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