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Mit dem Eierkocher fing alles an

Der Falkenberger Helmut Hoffman schenkte den DDR-Hausfrauen einst den Eierkocher. Doch nicht nur dafür bekam der umtriebige Tüftler jetzt den Großen Preis des Mittelstandes.
Stolz auf den Preis: Helmut Hoffmann. Foto: privat

Stolz auf den Preis: Helmut Hoffmann. Foto: privat

Mit Tüftlergeist sorgte er für den kleinen Luxus im DDR-Haushalt und obendrein für eine ressourcenschonende Ersparnis von Wasser und Energie: Mitte der 1980er Jahre bastelte Hoffmann den Eierkocher der DDR. Auch heute noch ist der 79-Jährige ein umtriebiger Unternehmer. Mit seiner Firma Elektro- und Schaltanlagenbau Uebigau, kurz uesa GmbH, gehört er mit rund 1.000 Angestellten zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region.

Preis für Lebenswerk

Von der Oskar-Patzelt-Stiftung wurde er daher in diesem Jahr beim »Großen Preis des Mittelstandes« für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Sein Vater bekam einst einen Eierkocher aus dem Westen geschenkt, den der neugierige Hoffmann auseinanderbaute. An einen reinen Nachbau war aufgrund mangelnder Ressourcen nicht zu denken, daher musste Hoffmann erfinderisch sein und besorgte sich die nötigen Materialien über befreundete Betriebe. Viele haben wohl zunächst geschmunzelt, aber Hoffmann konnte schon 1985 bei einer Messe in Cottbus zeigen, dass der Eierkocher - auf die gesamte Stadt gerechnet - ein immenses Potential für Ressourceneinsparungen bot. Eine ganze Turnhalle voll Wasser sparten sich die Cottbuser seiner Rechnung zufolge. Aus dem fertiggestellten Eierkocher wurde infolge sogar ein Exportschlager. Nach der Wende und jenseits der Verstaatlichung entwickelte sich die uesa GmbH zu einem überaus erfolgreichen mittelständischen Unternehmen. Das Haupt- und die Tochterunternehmen projektieren, planen, fertigen und montieren Elektroausrüstungen für die Industrie und Energieversorgung. Das Leistungsspektrum umfasst dabei Energieverteilungsanlagen, Kabelverteiler, Transformatorenstationen, Nieder- und Mittelspannungsschaltanlagen sowie Automatisierungs- und Steuerungsanlagen. Erfolgreich sind die Uebigauer und ihre Produkte nicht nur vor Ort, sondern unter anderem auch über ihre Tochtergesellschaften in Polen, Russland und der Mongolei. Hoffmanns Innovationsgeist erschließt dabei immer neue Kundensegmente. Mit der Übernahme weiterer Tochterunternehmen ist die uesa GmbH inzwischen auch im Bereich regenerativer Energien zu Hause. Seit 2006 wurde die uesa GmbH insgesamt zehn Mal für den »Großen Preis des Mittelstandes« nominiert. 2007 erfolgte die Auszeichnung als »Preisträger«, 2018 die Auszeichnung als »Premier« und nun die Ehrung für das Lebenswerk. Der große Preis des Mittelstandes gilt als Deutschlands wichtigster Wirtschaftspreis für den Mittelstand. Der deutschlandweite Preis wird seit 1995 an herausragende Unternehmen verliehen, die nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sind, sondern sich auch durch einen engagierten Kundenservice, Innovationen, die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, ein vorbildliches Betriebsklima und breite Mitarbeiterweiterbildung sowie soziales und gesellschaftliches Engagement auszeichnen.

Vorschläge 2021

Bis zum 31. Januar können Bürger, Abgeordnete, Institutionen oder Unternehmen preiswürdige Firmen zu diesem Wettbewerb vorschlagen. Denn: Niemand kann sich selbst bewerben. Er muss von Dritten nominiert werden. www.kompetenznetz-mittelstand.de


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