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Peter Aswendt

Kreisel-Kunst kommt aus Saathain

Der freischaffende Künstler und Architekt Ararat Heydeyan gewinnt mit seinem Projekt »Bunte Segel« einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Kreisverkehrs in Senftenberg.

Der freischaffende Künstler und Architekt Ararat Heydeyan gewinnt mit seinem Projekt »Bunte Segel« einen Wettbewerb zur Gestaltung eines Kreisverkehrs in Senftenberg.

Bild: Peter Aswendt

Saathain. Nach dem Sängerkreisel in Finsterwalde hat Ararat Haydeyan in seinem Atelier auf Gut Saathain den Siegerentwurf für einen Kreisverkehr in Senftenberg kreiert.

Damit der Verkehr an Senftenbergs viel befahrener Kreuzung Briesker Straße und Pieck-Straße flüssiger rollt, haben die Stadtväter den Bau eines Kreisverkehrs beschlossen. Die entsprechenden Bauarbeiten laufen seit Anfang April. Natürlich sollte es nicht nur eine profane Verkehrsführung für die Blechlawine sein. Auch optisch will man mit dem Verkehrskreisel beeindrucken. »Wir haben Anfang des Jahres einen Wettbewerb ausgelobt, um die Mittelinsel des zukünftigen Kreisverkehrs künstlerisch zu gestalten«, sagt Ann-Kristin Jank, Amtsleiterin des Stadtplanungsamts in Senftenberg. Bis 20. März hatten Künstler Muße, um sich dem Projekt zu widmen. Das Thema sollte die Städtepartnerschaften wiedergeben und die magische Grenze von 30?000 Euro als Realisierungskosten durfte nicht überschritten werden. Damit alles professionell zugeht, mussten die Teilnehmer einem Künstlerverband angehören.

Juryentscheid einstimmig

Sechs Vorschläge gingen bei der Stadt ein, über die eine Jury aus vier Fachpreisrichter und drei Sachpreisrichter am 9. Juni berieten. Zu den Fachleuten gehörte unter anderem Museumsleiter des Schloss und Museums Senftenberg, Stefan Heinz und Petra Schmidt Dreyblatt, Geschäftsführerin des Brandenburgischen Verbands Bildender Künstler). Selten, aber in diesem Fall viel die Entscheidung einstimmig für den freischaffenden Künstler und Architekten Ararat Haydeyan (72) aus. Die Jury überzeugte die Klarheit und die starke Identifizierung des Objekts mit Senftenberg. Einfach ausgedrückt, es wird ein spektakuläres Objekt inmitten des täglichen Straßenverkehrs sein. Auf der Innenfläche mit 24 Metern Durchmesser werden acht farbige Segel aus pulverbeschichtetem Aluminium stehen. Jede Farbe steht für eine Partnerstadt. Das rote Segel, welches Senftenberg repräsentiert, wird knapp 3,40 Meter hoch sein. Alle Segel werden in der Dunkelheit mit einer Beleuchtung in Szene gesetzt. Bürgermeister Andreas Fredrich: »Mich beeindruckt am meisten, dass man aus jedem Blickwinkel das Kunstobjekt neu entdeckt, man wird immer überrascht.« Der Künstler selbst fand gedanklich relativ schnell zum Objekt.

Kreiselspezialist

»Ungefähr eine Woche brauchte ich für die Ideenfindung, dann hab ich es gemeinsam mit meinen Söhnen umgesetzt«, verrät Ararat Haydeyan. Wohnhaft in Großkmehlen arbeite der in Armenien geborene Künstler seit 1995 in Deutschland. Sein Atelier befindet sich im Elbe-Elster-Kreis auf dem Gut Saathain. Der Senftenberger Kreisel ist sein zweites Objekt dieser Güte. In Finsterwalde hat er bereits die bekannten Sängerköpfe am Ortseingang kreiert. Für das Senftenberger Projekt erhielt der Künstler ein Preisgeld von 5000 Euro. Am 6. Juli entscheiden die Stadtverordneten über die Umsetzung. Mit der Fertigstellung wird zum Ende des Jahres gerechnet, dann kann auch die spektakuläre Beleuchtung der Segel im Kreisverkehr genossen werden.


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