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Historiker jetzt selbst ein Kalenderblatt

Heimatforscher Manfred Rothe wurde mit der höchsten Auszeichnung der Sängerstadt geehrt.
Manfred Rothe bekommt die Louis-Schiller-Medaille als Ehrenamtsauszeichnung der Stadt Finsterwalde von Bürgermeister Jörg Gampe überreicht. Foto:ws

Manfred Rothe bekommt die Louis-Schiller-Medaille als Ehrenamtsauszeichnung der Stadt Finsterwalde von Bürgermeister Jörg Gampe überreicht. Foto:ws

Die Freude stand dem leidenschaftlichen Erkunder regionaler Historie auf und unter der Erdoberfläche ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder, denn die Louis-Schiller Medaille ist die höchste Auszeichnung der Stadt Finsterwalde für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt auf den verschiedensten Gebieten, wie Bürgermeister Jörg Gampe und Stadtverordnetenvorsteher Andreas Holfeld bei der Preisverleihung am Freitagabend im Schloss Finsterwalde betonten. Der Heimatforscher und Vorsitzende des Vereins der Freunde zur Förderung der Heimatschrift »Finsterwalder Heimatkalender« e.V. Manfred Rothe konnte bei der 22. Auflage der Vergabe der Bürgerschaftsmedaille für 2021 die Medaille auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung entgegennehmen. »Für Manfred Rothe ist diese Ehrung im alten Rittersaal der richt`ge Platz«, würdigten ihn die »Finsterwalder Sänger«, die im Vorjahr die Würde als Träger der Schiller-Medaille erhalten hatten, mit einem selbstgetexteten Lied.

Kleiner Rahmen

Leider, so bedauerte Gampe, konnte die Veranstaltung nicht wie üblich als Dankeschön- Veranstaltung für viele Ehrenamtler mit dem Resümee für Finsterwalde im großen Rahmen durchgeführt werden, sondern im Stadtverordnetensitzungssaal nur im kleinsten Kreis mit einigen geladenen Gästen und Vereins-Mitstreitern von Manfred Rothe. »Aber wir wollten die Ehrung für sein jahrzehntelanges Engagement im Interesse unserer Stadt unbedingt zeitnah durchführen«, so der Bürgermeister. Die Laudatio von Andreas Holfeld hob die Leistungen von Manfred Rothe als Kreisbodendenkmalpfleger seit 1974 mit seinen zahlreichen gemeldeten archäologischen Fundorten (etwa 200 allein in Finsterwalde) und besonders als Initiator, Herausgeber und Autor des »Finsterwalder Heimatkalenders« gemeinsam mit seinen Vereinsfreunden hervor. »Bewahrung von Geschichte der Stadt und der Region, das Aufspüren und Sammeln von Sagen und Vermutungen« sind Inhalt der bisher 65 Hefte und von weiteren knapp 200 Publikationen und bisher acht Volkssagenheften jeweils zum Tag des Offenen Denkmals, die im Laufe der letzten Jahrzehnte entstanden, wie Manfred Rothe stolz vermelden konnte. »Ich forsche in der Heimat, draußen in der Natur«, erinnerte der passionierte Heimatforscher auch an die Organisation der zahlreichen Stadtspaziergänge und Neujahrswanderungen zu geschichtsträchtigen Orten der Stadt Finsterwalde und der Umgebung. Schmunzelnd berichtet er, dass es im aktuellen Heft um eine sagenumwobene Ratsherrenkette aus dem 16. Jahrhundert gehe. Mit viel Akribie sorgt er auch für die Herausgabe der zahlreichen Beiträge im Heimatkalender und versucht ständig, neue Autoren und Zeichner aufzuspüren und zu motivieren, »was häufig schwierig genug ist«, wie Manfred Rothe weiß. „Das nächste Heft des Heimatkalenders ist jedenfalls schon in Vorbereitung«, kündigte Manfred Rothe an. Er wird weiter forschen und publizieren. Seit 2000 wird die Louis-Schiller-Medaille jährlich verliehen.

Die Preisträger

Joachim Schiller (postum) und Siegfried Fritsche, Roland Reichelt, Richard Meininger (Ball Rico), Paul Troschke, Joachim Kuppert, Volkmar Ehrenpfordt und Fritz Hein, Friedemann Müller, Karin Melzer, Herbert Mletzko, Wolfgang Jabin und Michel Ringenbach, Werner Keichel und Günter Haferland, Dr. Rainer Ernst und Andreas Häring, Joachim Walter und Fritz-Herrmann Lutz, Konrad Müller, Dieter Pätzold und Hans-Dieter Unkenstein, Feuerwehr Finsterwalde mit Stadtbrandmeister Michael Kamenz, Heinz Oette, Angela Schmidt, die Finsterwalder Sänger.


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