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J. Weser

Fabrikantenvilla jetzt Ort für die Öffentlichkeit

Das Interesse der Finsterwalder Bevölkerung war riesengroß. Zu den Führungen am Denkmaltag fanden viele Besucher gar keinen Einlass in die aufwändig sanierte Villa in der Geschwister-Scholl-Straße, weil die Räumlichkeiten überfüllt waren.
Die ehemalige Fabrikantenvilla im neuen Glanz als Archiv und Bibliothek während der Übergabe zum Denkmaltag.          Foto: J. Weser

Die ehemalige Fabrikantenvilla im neuen Glanz als Archiv und Bibliothek während der Übergabe zum Denkmaltag. Foto: J. Weser

Insgesamt investierte die Stadt 2,9 Millionen Euro für die Sanierung der Villa einschließlich der Außenanlagen. Etwa zwei Millionen kamen dafür aus Fördermitteln. Da das bedeutende Bauobjekt aus der Gründerzeit jetzt Archiv und Bibliothek der Stadt beherbergt sowie Räumlichkeiten für Veranstaltungen, gewährt es künftig ständig Einblick in sein Inneres.

Um 1870 ließ Kommerzienrat Benno Richard Haberland die Fabrikantenvilla in spätklassizistischer Formsprache errichten. Nach dem späteren Besitzer, dem Holzfabrikanten Krause, wurde sie als ,,Krause-Villa" im Volksmund bekannt. In ihrer wechselvollen Geschichte diente sie als sowjetische Militäradministration und als Berufsschule und stand zuletzt lange Jahre leer. Die Stadt ersteigerte die Villa 2010, um sie vor dem Verfall zu retten.

Architekt Kurt Langer führte die staunenden Besucher durch die großzügig sanierten Räume mit aufwändiger Restaurierung denkmalpflegerischer Elemente aus der Gründerzeit und von Jugendstilelementen. Von 2012 bis 2015 dauerten die Sanierungsarbeiten. Jetzt bieten sich beste Arbeitsbedingungen für das Archiv, und die Bibliothek bietet großflächig Raum für die 16 000 Medien und für Leseecken und kleinere Veranstaltungen. Vor allem der Kinderbibliotheksbereich lockt zum Verweilen. Die Bibliothek ist auch über einen Aufzug zugänglich, und das Archiv wird mit einer Lüftungsanlage zusätzlich zur ,,natürlichen Umluft" versorgt.

Stolz verwies während der Eröffnung Bürgermeister Jörg Gampe darauf, dass im Finsterwalder Zentrum in unmittelbarer Schlossnähe ein städtebauliches Schmuckstück durch aufwändige Sanierung erhalten werden konnte und der öffentlichen Nutzung zugeführt wird. Zum attraktiven Gesamtkomplex gehört die ehemalige Remise mit dem Feuerwehrmuseum, die großflächige Außenanlage samt parkähnlichem Charakter und die Wiederherstellung der Frühblüherwiese.


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