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Einkaufen mit gutem Gewissen

Eine in Plastik eingeschweißte Gurke oder Reis einzeln in Kochbeuteln portioniert. Der tägliche Einkauf beschert uns eine Menge Verpackungsmüll. Unverpackt-Läden wollen den Trend vom verpackungsfreien Einkaufen befeuern.
In Anne Freundenbergs Laden gibt es Reis, Nudeln und Müsli zum selber abfüllen. Foto: asl

In Anne Freundenbergs Laden gibt es Reis, Nudeln und Müsli zum selber abfüllen. Foto: asl

Nicht nur in Großstädten können auf Nachhaltigkeit bedachte Einkäufer jetzt nahezu verpackungsfrei einkaufen. Auch in Finsterwalde ist dieser Nachhaltigkeitstrend inzwischen angekommen. Die Idee dazu kam von einer jungen Frau, die sich in der Sängerstadt selbstständig gemacht hat. »Irgendwann war ich im Auto unterwegs und da kam mir die Idee eines Unverpackt-Ladens«, erzählt Anne Freudenberg. »Und als diese Idee mich nicht mehr losließ, habe ich beschlossen, ich wage es einfach. Warum soll es Unverpackt-Läden nur in Großstädten geben? So schaffen wir es nie, dieses Konzept in ganz Deutschland umzusetzen«, erklärt die 19-jährige ihre mutige Entscheidung. »Ich wusste nach dem Abitur nicht, was ich studieren will. Ich hatte zwar viele Richtungen, die ich interessant fand, aber keine hat mich zu hundert Prozent überzeugt. Jetzt mache ich etwas, bei dem ich mit ganzem Herzen dabei bin.« Aus der Idee ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Seit Juni dieses Jahres kann man in Finsterwalde auf dem Markt, im ersten Unverpackt-Laden des Landkreises, »Einfach ohne - Unverpackt« fast verpackungsfrei einkaufen.

Einkauf bewusster gestalten

Und das Konzept scheint anzukommen. »Der Zuspruch ist groß. Die Menschen stellen sich darauf ein, ihren Einkauf vorbereiten zu müssen und zum Beispiel Vorratsgefäße mitzubringen.« Doch nicht nur die Vorbereitung des Einkaufs wird bewusster erlebt. »Das Einkaufsgefühl ist auch etwas Anderes. Die Menschen kaufen nur dass was sie wirklich brauchen und auch nur so viel wie sie wirklich benötigen«, beschreibt Anne Freudenberg nicht nur den Vorteil zur Vermeidung von Verpackungsmüll, sondern auch zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung bei Unverpackt-Läden.

So kauft es sich im Unverpackt-Laden ein

Nudeln, Reis, Haferflocken und Müsli können aus den Trichtern an der Wand in selbst mitgebrachte Frischhaltedosen, Stoffbeutel oder Gefäße abgefüllt werden. Wer kein passendes Gefäß hat, kann bei Anne Freudenberg ein solches auch erwerben.

Produkte aus der Region

Neben Produkten zum selber abfüllen wie Gewürze oder Süßigkeiten, bietet die Abiturientin in ihrem Laden noch regionale Produkte an. Obst und Gemüse in Bio-Qualität werden von lokalen Landwirten geliefert. Ebenso wie Milchprodukte oder Fleisch. Selbst Kosmetik kann man ganz ohne Kunststoffverpackung in Finsterwalde kaufen. Wichtig ist der 19-Jährigen dabei, dass die Qualität der Produkte nicht nur sie, sondern auch ihre Kunden überzeugt. »Mein Plan ist es verstärkt mit Produzenten zusammenzuarbeiten die das Regionalsiegel tragen«, verrät Anne Freudenberg, wie sie das bestehende Sortiment ausbauen will. Bei den Finsterwaldern kommt die Idee des verpackungsfreien Einkaufens gut an. »Das Schönste ist wenn die Menschen wiederkommen und sich eine Art Stammkundschaft entwickelt. Die Kombination aus Nachhaltigkeit, etwas für und auch mit Menschen tun, ist das wo, ich mein ganzes Herzblut hineinstecken
kann.«


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