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Gurkenernte im Spreewald gestartet

Kasel-Golzig. Die Gurkenernte im Spreewald ist gestartet. Insgesamt acht Landwirtschaftsbetriebe bauen das grüne Gemüse an. Frisch vom Feld werden die Gurken in acht Verarbeitungsbetrieben veredelt. Mit 500 Hektar Anbaufläche, davon 75 Hektar Biofläche, bleibt die Größenordnung wie in den vergangenen Jahren im Verhältnis erhalten, berichtet Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des Spreewaldvereins. 

»Die Spreewaldgurke steht für regionale Wertschöpung und ist ein ehrliches Produkt mit Herkunftsgarantie«, unterstreicht Melanie Kossatz und verweist darauf, dass die Spreewälder Gurken seit 1999 von der EU-Kommission als geografisch geschützte Angabe anerkannt sind. »Jede Gurke, die in einem Glas steckt, das mit dem blau-gelben Gütesiegel gekennzeichnet ist, stammt garantiert aus dem Spreewald. Diese wichtige Botschaft muss weiter an die Verbraucher herangetragen und ihnen vermittelt werden, dass Regionalität was wert sein muss.«

Laut Axel Vogel, Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz des Landes Brandenburg bundesweit, seien die grünen Leckerbissen bundesweit nachgefragt: »Das liegt an der gleichbleibend hohen Qualität der Waren.« Wie Stephan Loge, Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, sagt, hat die regionale Schutzgemeinschaft »Spreewälder Gurken« in den vergangenen Jahren das Produkt als Marke sehr gut aufgebaut.

Während des symbolischen Erntestarts auf einem Schlag des Landwirtschaftsbetriebes Knösels Gemüseerzeugungs GmbH & Co. KG am Kreblitzer Weg bei Kasel-Golzig blickt Gregor Knösels, einer der beiden Geschäftsführer, auf eine gute Ernte in diesem Jahr voraus. »Unsere Gurken hatten von April bis Mai gute Wachstumsbedingungen, es gab keine Nachtfröste und keine Krankheitsprobleme. Wir blicken positiv in die Saison«, erzählt Gregor Knösels. Allerdings würden andere Herausforderungen den Optimismus trüben. »Betriebsmittelkosten gehen durch die Decke, Pflanzenschutzmittel sind kaum am Markt verfügbar. Das wird also für uns alle eine anspruchsvolle Saison«, prophezeit Gregor Knösels. Einen Lichtblick gebe es hinsichtlich Arbeitskräfte. »Die haben wir zusammen. Zudem gibt es positive Signale aus der Ukraine. Hier dürfen die Frauen voraussichtlich ausreisen.«

Insgesamt würden die Spreewälder Anbau- und Verarbeitungsbetriebe jährlich rund 3000 Helfer bei der Ernte und Veredlung der Spreewälder Gurken benötigen, informiert Jessica Heitepriem aus dem Spreewaldverein.

Spannend werde es laut Uwe Schieban, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Unterspreewald, auch ab Oktober dieses Jahres, wenn der neue 12 Euro-Mindestlohn greift. »Das wird ab Herbst auch eine weitere Herausforderung für alle Betriebe«, erwartet er. Laut Axel Vogel sei auch der Anbau und die Verarbeitung von Einlegegurken mit den Problemen der Klimaveränderungen konfrontiert. Mit Blick auf zurückliegende und kommende Trocken- und Hitzeperioden bleibt Heinz-Peter Frehn vom Gurkenhof in Schöneiche gelassen: »Gut bewässern mussten wir hier auf diesen Böden schon immer. Für eine ressourcenschonende Bewässerung nutzen wir seit Jahren die punktgenaue Tröpfchenbewässerung. Hier verdunstet das Wasser nicht und wird nicht vom Wind verweht, sondern gelangt direkt zur Pflanze.«

• Informationen zur Spreewaldregion auch unter https://gutes-spreewald.de


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