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300 Jahre alte Notenhandschrift geht als Leihgabe von Luckau nach Leipzig

Luckau. Eine mehr als dreihundert Jahre alte Notenhandschrift aus dem bedeutenden Luckauer Kantoreiarchiv rückt für die nächsten Wochen ins Rampenlicht.

Pfarrer Martin Meyer und Kantorin Patricia Kramer übergeben die Handschrift an Kuratorin Henrike Rucker (rechts) vom Leipziger Bach-Museum.

Pfarrer Martin Meyer und Kantorin Patricia Kramer übergeben die Handschrift an Kuratorin Henrike Rucker (rechts) vom Leipziger Bach-Museum.

Bild: Franziska Dorn

Die Abschrift des »Actus musicus auf Weyh-Nachten« des Komponisten Johann Schelle wird Teil einer Sonderausstellung im Leipziger Bach-Museum, berichtet Franziska Dorn, Sprecherin des evangelischen Kirchenkreises Niederlausitz. Jüngst übergab Kantorin Patricia Kramer die Handschrift als Leihgabe an Kuratorin Henrike Rucher.

 

Der Luckauer Kantor Christian Frölich habe im Jahr 1703 das Werk abgeschrieben. Zu welchem Zweck er das tat, sei nicht bekannt. Die einzig vollständig überlieferte Handschrift werde Teil der Sonderausstellung »Von Schütz zu Bach«, die aus Anlass des 350. Todestages von Heinrich Schütz (1585–1672) vom 6. Mai bis zum 3. Oktober im Bach-Museum Leipzig zu erleben sein werde. Johann Schelle war Schüler von Schütz und zweiter Vorgänger von Johann Sebastian Bach im Leipziger Thomaskantorat. »Musikalisch schlägt er eine Brücke zwischen den beiden großen Musikern. Sein ‚Actus Musicus auf Weyh-Nachten‘ hat einen bedeutenden Platz zwischen der Weihnachtshistorie von Schütz und dem Weihnachtsoratorium von Bach«, erläutert Kuratorin Henrike Rucker. Darum sei diese Abschrift ein wesentlicher Teil der Ausstellung.

 

Die Sammlung der Luckauer Kantoreibibliothek sei hinsichtlich ihres Umfangs sowie ihrer Zusammensetzung von Werken Niederlausitzer, sächsischer, schlesischer und italienischer Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts von großer musikgeschichtlicher Bedeutung.


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