Wo?hnung in Cottbus gesucht
Trotz dieser dringenden Notwendigkeit ist die Zahl der Baugenehmigungen in Cottbus stark rückläufig. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden nur 82 neue Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung deutet auf einen stagnierenden Wohnungsbau hin, der laut Matthias Günther vom Pestel-Institut zunehmend ins Stocken gerät.
Die Zahl der leerstehenden Wohnungen in Cottbus, rund 3.830 Einheiten, ist ebenfalls kein Trost. Viele dieser Wohnungen stehen seit über einem Jahr leer und sind oft in einem Zustand, der eine umfassende und teure Sanierung erfordert. Für einen stabilen Wohnungsmarkt sollten lediglich drei Prozent der Wohnungen als Puffer leer stehen, betont Günther.
Sanierungen scheitern häufig an Unsicherheiten über zukünftige Vorschriften und fehlenden finanziellen Mitteln. Besonders die unklaren Klimaschutzauflagen halten viele Eigentümer von notwendigen Renovierungen ab.
Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel, kritisiert die Politik scharf und fordert eine Vereinfachung der Bauvorschriften. Der aktuelle Bundeshaushalt sieht jedoch nur 3,5 Milliarden Euro für den Wohnungsneubau vor, während laut Pestel-Institut mindestens 12 Milliarden Euro pro Jahr notwendig wären. Metzger warnt vor einem dramatischen Rückgang der Bauwirtschaft, der die Wohnungsnot verschärfen und soziale Spannungen fördern könnte. Sie fordert massiven Druck auf die Bundesregierung, um dringend benötigte Fördermittel bereitzustellen und den Wohnungsbau wieder anzukurbeln.