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C. M. Schwab

"Wir werden uns das nicht gefallen lassen!"

Cottbus. Unter dem Motto "5 nach 12 - Mittelstand stirbt" hatten die (parteiunabhängige) Mittelstandsinitiative und die Kreishandwerkerschaft Cottbus/Spree-Neiße am vergangenen Freitag, 25. November, zu einer Kundgebung an der Oberkirche und einem "Lauf" durch die Innenstadt aufgerufen. Laut Angaben des Veranstalters nahmen 4.000 Handwerker, viele von ihnen in Zunftkleidung, Unternehmer und Bürger daran teil.

"Die Zukunft ist nicht mehr planbar. Enorme Preissteigerungen, Lieferengpässe, Verunsicherungen in Bezug auf die stabile Energieversorgung und die Energiepreise [...] gefährden nicht nur die Existenz, sondern auch die Arbeits- und Ausbildungsplätze der Unternehmen [...] und somit die Zukunft von vielen Familien", hieß es im Aufruf "Gegen die schwarze Zukunft für Unternehmer".

"Das gesamte Handwerk ist [...] im Krisenmodus. [...] Deshalb sind wir Handwerker sensibel, wenn uns von der Politik geraten wird, den Gürtel enger zu schnallen. Ich entscheide als Unternehmerin nicht nur für mich, sondern auch für 50 Mitarbeiter", verlautbarte Corina Reifenstein, ehrenamtliche Präsidentin der Handwerkskammer.

Thomas Knott, Geschäftsführer vom gleichnamigen Autohaus, der neben Matthias Schulze, Autohaus Schulze, und Gastredner Anthony Lee, Landwirt aus Niedersachsen und bekannt aus der Bauernprotestbewegung, ebenfalls das Mikrofon ergriff, sprach bereits im Vorfeld der Kundgebung ebenfalls Klartext: "Unsere Bundespolitiker verpflichten sich mit dem § 56 des Grundgesetzes, dass sie ihre Kraft dem Wohle des Deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden. Am Vorgehen der Bundesregierung bei der Unterstützung der Ukraine kann ich nicht erkennen, dass die Bundesregierung diesen Grundsatz wahrt. So katastrophal die Entwicklung in der Ukraine ist [...], wir haben alle Gründe, uns heraus und neutral zu halten. Wenn die Regierung an der bisherigen Handlungsweise festhält, wird sie die Probleme nicht lösen. Hier ist genauer hinzuschauen, ob wir das zukünftig noch stemmen können. Denn von mir als Unternehmer, 37 Jahre am Markt, mit über 60 Mitarbeitern, kann keiner verlangen, dass ich tatenlos zusehe, wie man mein Unternehmen abwickelt. [...] Wir werden uns das nicht gefallen lassen!"

Der jüngste Konjunkturbericht der Handwerkskammer bestätigt die Sorgen. Die Zukunftsaussichten im südbrandenburgischen Handwerk sind auf Talfahrt. Fast die Hälfte der Betriebe rechnen in den kommenden Monaten mit schlechteren Geschäften. Das ist ein Tiefstwert.

Die Aktion "5 nach 12" fordert sofortige Aufnahme diplomatischer Gespräche für den Frieden in der Ukraine, die Verbesserung der wirtschaftlichen und energiepolitischen Situation für Deutschland und langfristige Planungssicherheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie die Anerkennung und Wertschätzung deren Leistungen und Notwendigkeit.

 

Mehr Infos unter www.mittelstandsinitiative-brandenburg.de und www.hwk-cottbus.de


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