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Venusbeet entsteht in alter Schönheit

Es soll wieder alles so werden wie zu Pücklers Zeiten. Damals umschwärmten noch die griechischen Gottheiten der Meere und Wälder, wie Poseidon und Amphitrite, die in Bronze gegossene Venus Italica auf dem schönsten Blumenbeet vor dem Branitzer Schloss.
Großes Interesse gab es bei der Vorstellung des Projektes für die Wiederherstellung des Venusbeets im Branitzer Park. Foto: Kayser

Großes Interesse gab es bei der Vorstellung des Projektes für die Wiederherstellung des Venusbeets im Branitzer Park. Foto: Kayser

Für die antike Schönheit hatte sich der grüne Gartenfürst, Weltenbummler und Literat Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) bei seiner Jugendwanderung im Atelier des Bildhauers Antonia Canova in Rom begeistert. Angestrahlt und zu besonderen Anlässen illuminiert wurden die Venus Italica und die anderen kleinen Skulpturen ursprünglich von mehreren Kandelabern und tulpenförmigen Leuchtern aus farbigem Glas. Aber zu Kriegsende 1945 war von dieser Pracht nicht mehr viel übrig. »Die Figuren, die das Venusbeet noch bis in die 1930er Jahre schmückten, sind zum Kriegsende spurlos verschwunden oder wurden 1945 zerstört«, sagte der Vorsitzende des 170 Mitglieder zählenden Fördervereins »Fürst Pückler in Branitz«, Bernhard Neisener. Bis heute wurde nur die Venusstatue wieder aufgestellt und das Blumenbeet in seiner historischen Form angelegt. »75 Jahre haben wir das Beet vermisst, seit zehn Jahren arbeiten wir »hinter den Kulissen« an der Wiederherstellung«, erklärte der Branitzer Stiftungsdirektor Stefan Körner. Das wiederhergestellte Anwesen zwischen Schloss und Pergola, das als Höhepunkt des Pleasureground gilt, soll wieder zum schönsten Beet im Branitzer Park werden, kündigte Körner an. Die Kosten für die Rekonstruktion, Sanierung und Wiederherstellung des Venusbeets betragen rund 350.000 Euro. Finanziert wird das Vorhaben mit Fördermitteln des deutsch-polnischen Interreg-Projekts »Erhaltung und Nutzung der historischen Parklandschaften Branitz und Zatonie« der Partnerstädte Cottbus und Zielona Gora. Bauherr ist die Stadt Cottbus und Projektpartner die polnische Stadt Zielona Gora. Für die aufwendige Rekonstruktion der Kandelaber will der Pückler-Verein die finanzielle Verantwortung übernehmen und bittet um Spenden. Wenn nichts dazwischen kommt, soll Pücklers fantastisches Venusbeet bereits nächstes Jahr in alter Schönheit wieder die Besucher im Branitzer Park verzaubern. Auch die vom Fürsten besonders bevorzugte, einfarbige Bepflanzung mit blauen Blumen, wie beim nahegelegenen Grab von Pücklers Hund »Nini«, darf sicher dabei natürlich nicht fehlen.

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Auch die kleinen Skulpturen sollen rund um das Venusbeet wieder aufgestellt werden.


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