Strukturwandel nimmt Fahrt auf
Der Strukturwandel in der Lausitz nimmt immer mehr Fahrt auf. So wurden Ende März die ersten 17 Strukturwandelprojekte, die zunächst von den Werkstätten der WRL identifiziert und qualifiziert worden sind, allesamt von der IMAG Lausitz bewilligt. »Die Werkstätten haben also gute Vorarbeit geleistet«, meint Heiko Jahn von der WRL. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Fachwerkstätten für die Bereiche Wirtschaftsförderung und Fachkräfte, Innovation und Digitalisierung, Infrastruktur und Mobilität, Daseinsvorsorge im ländlichen Raum sowie für Kunst, Kultur, Tourismus und Marketing. In diesen Ausschüssen sitzen der Lausitzbeauftragte, die jeweiligen Ministerien des Landes Brandenburg, Wirtschaftsförderungen, Agenturen, unternehmerische und bürgerliche Netzwerke sowie Vertreter aus Wissenschaft und der Lausitzrunde zusammen. »Die Werkstätten sind keine Projektbewilligungsstellen«, stellt Jahn klar und ergänzt: »Die Projekte müssen hier in den meisten Fällen erst bis zur Antragsreife weiterentwickelt werden.« Mehr als die Hälfte der ersten 17 bewilligten Projekte kommen aus dem Bereich »Wirtschaftsförderung und Fachkräfte«. »Es ist im Lausitzprogramm 2038 so angelegt, dass die wirtschaftsnahe Infrastruktur die höchste Priorisierung erfährt«, erklärt Jahn. Die Industrie- und Gewerbegebiete in Forst, Guben Süd, Schipkau-Schwarzheide und Schwarze Pumpe können jetzt Förderanträge für ihre geplante Gewerbeflächenerweiterung und -entwicklung bei der Bewilligungsbehörde, der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), einreichen. An allen Standorten gibt es auch schon konkrete Ansiedlungspläne. Aber auch die Bereiche ländliche Entwicklung, Kunst, Kultur, Marketing und Tourismus werden angepackt. So kann u.a. das Amt Burg/Spreewald mit einem neuen Kultur- und Sportzentrum rechnen. Wann die finanziellen Zuschüsse von der ILB wirklich ankommen und die Projekte in die Praxis umgesetzt werden können, ist noch unklar. »Aber wir machen Druck«, versichert Jahn. Er sieht die WRL klar in der Verantwortung den sogenannten Landesarm, wofür der Bund allein 3,612 Mrd. Euro bis 2038 den Brandenburger Kommunen zur Verfügung stellt, mithilfe der Werkstätten und in enger Zusammenarbeit mit der IMAG Lausitz zu steuern. »Das Geld kann nicht weggenommen werden. Es geht nur darum, es sinnvoll auszugeben«, so Jahn. Allein zehn Projekte von den ersten 17 bewilligten Projekten wurden von der Stadt Cottbus eingereicht oder betreffen diese. Cottbus kann durch gewisse Projekte als Modellregion in der Lausitz dienen, z.B. mit dem gemeinsamen Projekt von Cottbusverkehr und der LEAG. Hier soll die erste Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff und die erste Tankstelle in der Lausitz für diese Antriebsart errichtet werden. Langfristig gesehen soll somit auch ein nachhaltigerer ÖPNV in den umliegenden Landkreisen aufgebaut werden. Stefan Korb, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft, Digitalisierung und Strukturentwicklung der Stadt Cottbus lobte die bisherige Zusammenarbeit mit der WRL und den Werkstätten. »Cottbus hat jetzt schon einige Projektideen eingereicht, doch Platz für neue Ideen gibt es weiterhin genügend«, so Korb und animiert: »Auf STARK für die LAUSITZ«-Magazins.