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Spielzeitfinale mit Verabschiedung

Foto: Marlies Kross

Foto: Marlies Kross

Am Samstag, 11. Juli, beendete das Staatstheater Cottbus die Spielzeit 2019/20 mit der letzten Vorstellung des Sommertheater Open Air im Kasernenhof. Unter dem Motto „Mit Abstand das Beste“ wurden dort seit 18. Juni insgesamt 18 Vorstellungen gezeigt. Theaterhungrig strömten bei Sonne, Wind und auch Regen mehr als 2.100 Besucher ins Hoftheater, nachdem coronabedingt die laufende Spielzeit ab Mitte März unterbrochen werden musste. Intendant Dr. René Serge Mund führte das Haus auch durch diese kritische Zeit, die unvorhergesehene Herausforderungen mit sich brachte. Drei Mal wirkte er am Staatstheater Cottbus, zuletzt seit zwei Jahren in der Doppelfunktion als Geschäftsführender Direktor und Intendant.

„Ein unermüdlicher und leidenschaftlicher Macher“

Kulturministerin Dr. Manja Schüle dankt Dr. Serge Mund sehr herzlich für sein Engagement:
„René Serge Mund hat sich in den vergangenen zwei Jahren mit herausragendem Engagement für die Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) und das Staatstheater Cottbus eingesetzt. Und das in turbulenten Zeiten: Es galt Vertrauen im Ensemble neu aufzubauen, die Schlüsselpositionen in der Stiftung und im Staatstheater neu zu besetzen, Spielzeiten zu organisieren, schwierige Tarifverhandlungen zu einem Ergebnis zu führen und kreative Lösungen im Corona-Lockdown zu finden. René Serge Mund war ein unermüdlicher und leidenschaftlicher Macher vor und hinter den Kulissen. Dafür danke ich ihm sehr herzlich!“, so Ministerin Schüle.

„Krisenmanager auf einem Feld von […] zerschlagenem Porzellan“

Der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Holger Kelch, bedankt sich mit einem herzlichen Applaus für die „nimmermüde Arbeit“ von Dr. Serge Mund und blickt auf dessen drei Schaffensphasen an der Cottbuser Bühne zurück: „Zuerst an der Seite von Christoph Schroth bei der künstlerischen Neubesinnung des Cottbuser Theaters nach friedlicher Revolution, Wiedervereinigung und zugleich umfassender Verunsicherung und Umbruch in Stadt und Region wie im Theater. Ein zweites Mal, gerufen von Martin Schüler mit dem Aufbau der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus in Zeiten von jährlich wiederkehrenden Haushalts-konsolidierungen und Sparerwartungen. Immer im Spannungsfeld von Vorstellungen und Zielen des Intendanten und der Spartenleiter, den Erwartungen der Belegschaft, der Kolleginnen und Kollegen von Theater und Kunstsammlungen und den Anforderungen der Träger und Geldgeber.“
Zuletzt, so beschreibt er dessen Rolle in der nunmehr dritten Etappe in Cottbus, wirkte er hier „als Helfer in der Not, als Krisenmanager auf einem Feld von Stolperfallen und zerschlagenem Porzellan.“

„Wunderbarer Überzeugungstäter und Ermöglicher

Gemeinsam mit Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, wirkte Dr. Serge Mund in den vergangenen Jahren im Vorstand der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder): „René Serge Mund habe ich als wunderbaren Überzeugungstäter und Ermöglicher erfahren, der für und mit Kultur und Theater, insbesondere dem Staatstheater Cottbus, (durch)lebt. Durch sein schier unendliches Vertrauen in Kunst und Künstler*innen hat er als Intendant in den letzten zwei Jahren künstlerische Freiräume geschaffen, die das Staatstheater und den Teamgeist gestärkt haben. Mit der tatkräftigen Unterstützung der soliden Verwaltungsbasis der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) hat René Serge Mund das Staatstheater Cottbus dankenswerterweise wieder in ruhige Fahrwasser geführt.
Abschiedsschmerz verspüre ich nicht, denn ich weiß, dass das baldige Wiedersehen mit RSM vorprogrammiert ist. Schwarz gewandet, rauchend, verschmitzt grinsend, Café und Kunst genießend: demnächst wieder in diesem Theater (und selbstredend auch im Museum).“

„Ein Glücksfall“

Jörg Rohde, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Staatstheaters Cottbus e.V., würdigt die Arbeit von Dr. Serge Mund mit den Worten: „Dr. Serge Mund war in der Krise ein Glücksfall. Er kannte das Haus und hat mit seiner unaufgeregten Überzeugungskraft Vertrauen aufgebaut und nichts versprochen, was er nicht halten konnte. Seine Verlässlichkeit hat beruhigend gewirkt, und so hat das Ensemble zu seiner Spielfreude zurückgefunden.“


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