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Jan Hornhauer

Selbstbewusstes Cottbus startet ins neue Jahr

Optimismus und gesundes Selbstbewusstsein: Das bleibt vom diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt. In seiner Festrede unterstrich Oberbürgermeister Kelch, dass man durchaus gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jahr 2018 hat. Auch ein Dampfgarer konnte die gute Stimmung in der Stadthalle nicht trüben.

Es war gegen 18.30 Uhr, das Festprogramm hatte gerade begonnen, da ertönte ein kurzes Alarmsignal und die rund 900 geladenen Gäste aus Cottbus und der Region wurden gebeten: „Dies ist keine Übung. Bitte verlassen Sie umgehend über die Notausgänge die Stadthalle!“ Was war passiert? Bei den Vorbereitungen des Festbanketts hatte offenbar ein Dampfgarer die Rauchmeldeanlage der Stadthalle ausgelöst. Noch ehe alle der Gäste vor der Halle waren, hab es schon wieder Entwarnung und das Programm konnte weiter gehen. Inzwischen war auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) angekommen und sprach zu den Anwesenden. Darin verteilte er ein Lob nach dem anderen. “Cottbus war schon immer der große Taktgeber weit über die eigenen Stadtgrenzen hinaus. Das wird auch in Zukunft so sein. Die Landesregierung steht fest an der Seite von Cottbus und wird auch weiterhin den notwendigen Beitrag leisten, damit die Stadt ihren Aufgaben gerecht wird.“ Die erste Ende 2017 abgesagte Kreisgebietsreform, die Cottbus den Titel der Kreisfreiheit gekostet hätte, erwähnte er nicht. Vielmehr stellte er in seiner Ansprache in den Fokus, Cottbus könne nun selbstbewusst die Führungsrolle in einer Region von rund 500 000 Menschen übernehmen – mit allen Vorteilen aber auch Verpflichtungen. In seiner, mit großem Applaus belohnten Festrede, stimmte dann der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch (CDU) alle auf das kommende Jahr ein. Selbstbewusst forderte er von Land und Bund klare finanzielle Unterstützung, um die Zukunft der Stadt zu sichern. Beispielsweise Sonderkonditionen, um den anstehenden Strukturwandel zu lenken, den Ausbau der Infrastruktur (2. Gleis in Richtung Berlin, Autobahnen) sowie den Breitbandausbau. Gerade hier wolle die Stadt in Zukunft als Vorreiter vorangehen. Digitaler und smarter soll Cottbus werden und auf diesem Wege möglicherweise, so Kelch, ein „IT-i-Tüpfelchen in Brandenburg werden. Die größten Potenziale für die Stadt und seine aktuell rund 101 000 Einwohner sieht das Stadtoberhaupt jedoch in der Entwicklung des Cottbuser Ostsees. „Noch in diesem Jahr werden wir beginnen, die Seeachse vom Altmarkt, der ´guten Stube´ der Stadt, über Sandow bis zur ´Badewanne Ostsee´ auszubauen. Hier stecken viele Möglichkeiten, die wir gemeinsam erschließen wollen.“ Mit Blick auf die Flüchtlingssituation, den Wahlerfolg der rechtspopulistischen AfD sowie rechte Vorfälle im vergangenen Jahr warb Kelch dafür, sich weiterhin für ein lebens- und liebenswertes Cottbus für alle einzusetzen. „Wir müssen uns als große Familie verstehen und einen Geist befördern, in dem man diskutieren, streiten oder sich auch mal anschweigen kann. Ich gehe in diesem Zusammenhang gerne voran.“ Im Rahmen der Veranstaltung wurden zudem verdiente Cottbuser mit der Eintragung in die Ehrenchronik der Stadt geehrt. So erhielt posthum diese Ehre die Cottbuser Veranstaltungsmanagerin Rica Neels. Sie ist im Sommer 2017 bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen. In der Stadt prägte sie Veranstaltungen wie Trödelmärkte oder das Töpferfest vor der Oberkirche.


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