„Rausch der Bilder“

„Dort avanciert er Mitte der 1980er Jahre zu einem der wichtigsten Kunstsammler“, heißt es in seiner Vita. Er sammelt fast ausschließlich Werke von Künstlern, die im Arbeiter- und Bauernstaat nicht besonders im Mittelpunkt standen und sonderlich bekannt waren. Dazu kamen später auch Kunstwerke aus seiner brasilianischen Heimat. Knapp 1.200 Werke sind es bisher geworden. Die „Größte Sammlung von Kunst aus der DDR im Ausland“  ist heute in einem Depot gelagert, das sich an einem geheimen Ort in Brasilien befinden soll. Kapital hat der heute 66-jährige Ex-Diplomat, der viele Kontakte zu Künstler*innen in Berlin, Dresden oder Leipzig hatte, nicht aus seiner Sammelleidenschaft geschlagen. Ihm ging es besonders um eine Spurensuche aus der Kunstszene der DDR im internationalen Kontext. Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) bietet nun mit der neuen Ausstellung „Rausch der Bilder. Die Sammlung Chargas Freitas. Kunst aus der DDR und ihre Reise nach Braslien“ die einmalige Chance, Schlüsselwerke daraus erstmals öffentlich in Deutschland zu zeigen. „Zu sehen sind etwa 70 Werke von rund 40 Künstlern“, sagte BLMK-Sprecher Martin Moser. Gezeigt werden sie von diesem Samstag (18. Dezember) bis zum 27. Februar 2022 in den Ausstellungsräumen M1, M2 und M3 des Cottbuser Dieselkraftwerks, jeweils Dienstag bis Sonntag, 11-19 Uhr. Dabei sind unter anderen Malereien, Handzeichnungen und Druckgrafiken von Gerda Lepke, des Dresdeners Max Uhlig, Horst Bartnig und Hermann Glöckner. Zu sehen sind in den zweiteiligen Gruppenausstellungen auch deutsche und brasilianische Gemälde und Zeichnungen, unter anderen von Axel Flemmig, Jose Spaniol und Carlito Carvalnosa. Der Brandenburger Kunstpreisträger Peter Herrmann präsentiert sein 1989 entstandenes Porträt, Öl auf Leinwand, von dem leidenschaftlichen Kunstsammler Francisco Chagas Freitas. (kay) Neue Ausstellung „Rausch der Bilder. Die Sammlung Chagas Freitas“ im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Am Amtsteich, bis 27. Februar 2022, Dienstag bis Sonntag, jeweils 11 bis19 Uhr, für Besucher gilt die 2G-Regel; Vernissage 17. Dezember, 19 Uhr, mit Brandenburgs Kulturstaatssekretär Tobias Dünow