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Pläne für Uni-Medizin vorgelegt

Eine Experten-Kommission hat im Auftrag des Brandenburger Wissenschaftsministeriums Eckpunkte dafür erarbeitet, wie in Cottbus der Aufbau einer Universitätsmedizin umgesetzt werden kann.
Für das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gibt es große Pläne. Foto: CTK/Hilbert

Für das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gibt es große Pläne. Foto: CTK/Hilbert

Das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) soll als Kern der Modellregion Gesundheit Lausitz aufgebaut werden, berichtet die Staatskanzlei Brandenburg. Das IUC soll aus der Universitätsmedizin Cottbus sowie einem digital unterstützten Netzwerk von Akteuren der Gesundheitsversorgung bestehen. Die Expertenkommission empfehle, an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU_CS) eine Medizinische Fakultät zu gründen und das kommunale Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (CTK) zu einem Universitätsklinikum in Landesträgerschaft sowie zu einem »Digitalen Leitkrankenhaus« auszubauen. Für Christine Herntier, Sprecherin der Lausitzrunde, ist diese Nachricht ein starkes Signal für den Strukturwandel: »Wir danken Wissenschaftsministerin Manja Schüle, mit der Einsetzung einer Experten-Kommission im Herbst 2020 die Initialzündung für eine Universitätsmedizin in Cottbus gesetzt zu haben. Wir danken der Experten-Kommission unter Prof. Karl Max Einhäupl für die intensive Arbeit und den nun gesetzten Fahrplan. Dieser Fahrplan bedeutet nicht nur die Schaffung von 1 500 Arbeitsplätzen, sondern verschafft nicht nur Cottbus, sondern der gesamten Lausitz mittels der geplanten Gesundheitssystemforschung ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.« Die Lausitzrunde begrüße die Bereitschaft der Brandenburgisch-Technischen Universität, hier entscheidend mitzuwirken, ebenso wie jene vom Carl Thiem-Klinikum (CTK). Herntier: »Die Aussage von CTK-Chef Dr. Götz Brodermann können wir nur unterstreichen, dass bei einer derartigen Großinvestition jeder eingesetzte Euro eine langfristige Wertschöpfung von 2,80 Euro in die Region bringt. Wir freuen uns dabei auch, dass dieses Vorhaben der von uns bereits langfristig verfolgten Clusterstrategie folgt.« Die Lausitzrunde hoffe, dass nun auch der Bund dieses Projekt als beispielhafte Strukturstärkung im Sinne des gleichnamigen Gesetzes vorantreibe. »Nicht zuletzt appellieren wir an den Wissenschaftsrat sowie die Kultusministerkonferenz der Länder, diesem Projekt von überregionaler Bedeutung einstimmig zuzustimmen. Nur dann kann es umgesetzt werden«, sagt Christine Herntier.

Wichtiges Votum und ein prägnantes Zeichen

Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch begrüßt die Empfehlungen der Expertenkommission zum Aufbau einer Medizinerausbildung in Cottbus: »Das ist ein wichtiges Votum und ein prägnantes Zeichen, dass der Strukturwandel angepackt wird. Hier zeigt sich der Wandel als Chance, die wir als Cottbuser ergreifen und mit ausgestalten wollen. Unsere Stadt und ihre Verwaltung sind darauf gut vorbereitet. Forschung und Lehre sowie das künftige Universitätsklinikum werden unserer Stadt und dem Namen Cottbus zu großer Aufmerksamkeit verhelfen. Zugleich werden wir damit unserer Verantwortung für die Lausitz gerecht. Ja, diese Arbeit fängt erst an. Wir werden Dietmar Woidke bei den Abstimmungen mit dem Bundesrat und den weiteren Arbeiten intensiv unterstützen.« Wie Dr. Markus Niggemann, Aufsichtsratsvorsitzender der Carl-Thiem-Klinikum gGmbH, berichtet, treffe der angestrebte Dreiklang aus Forschung, Lehre und medizinischer Versorgung auf ein hervorragend aufgestelltes kommunales Klinikum. »Der jetzige Ansatz ist somit auch eine Anerkennung für die herausragenden Leistungen der Mitarbeiter des Hauses, vom medizinischen und dem Pflegepersonal bis hin zu den vielen Dienstleistern an den und für die Patienten. Diesen Weg kann das Haus auch als landeseigene Klinik weitergehen«, betont Dr. Markus Niggemann.


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