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Lebensgefährlicher Leichtsinn

LEAG-Drohnenaufnahmen zeigen Quadspuren auf der noch nicht überfluteten Innenkippe des künftigen Cottbuser Ostsees in unmittelbarer Nähe zu den bereits gefluteten Randbereichen des Sees. Eine Rutschung von 400 000 Tonnen Sand hat 8 Meter hohe Flutwelle ausgelöst.

Trotz Einzäunung des gesamten Sees sowie zahlreicher Warnschilder und Informationstafeln haben sich eine oder mehrere Personen illegal Zutritt zum künftigen Seeboden, der immer noch Betriebsgelände der LEAG ist und unter Bergaufsicht steht, verschafft. Dafür haben sie mutwillig Zaunfelder zerstört und entfernt. Der für Wasserwirtschaft und Geohydrologie zuständige LEAG-Verantwortliche Dr. Stephan Fisch zeigt sich entsetzt über diesen Leichtsinn. »Diese Personen bringen sich mit solchen Aktionen leichtfertig in Lebensgefahr. Es gab bereits mehrere Rutschungen in diesen Bereichen. Bei der letzten Rutschung Mitte Juli sind rund 400 000 Tonnen Sand von der Innenkippe in das Seewasser gestürzt und haben damit eine etwa acht Meter hohe Flutwelle erzeugt, die die einstige Brückenarbeitsebene mit vier Metern Höhe überflutet hat.« Vor allem Starkregen-Ereignisse aber auch das allmähliche Einsickern von Flutungswasser in die Poren der Innenkippe führen zu plötzlichen Abbrüchen teils großer Erdmassen. »Auf der Innenkippe besteht durch plötzliche Rutschungen während der Flutung absolute Lebensgefahr. Das ist im Rahmen der Seeentwicklung einkalkuliert und deshalb ist dort jeglicher Zutritt untersagt. Wer dieses Verbot missachtet, muss mit dem Schlimmsten rechnen«, warnt Fisch. Derweil liegt die Wasserspiegelentwicklung im Cottbuser Ostsee weiterhin im Plan und ordnet sich zwischen dem berechneten Trockenszenario und dem moderaten Szenario ein. Somit dürfte der Zielwasserstand von + 62,5 Metern in den Jahren 2025/26 erreicht werden, prognostiziert Dr. Stephan Fisch.


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