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Jan Hornhauer

Kolkwitz verabschiedet sich vom RE 2

Seit Sonntag halten die Züge des RE 2 in Kolkwitz, Kunersdorf und Raddusch nur noch frühmorgens und spät am Abend. Der Grund: Der VBB muss Zeit sparen. Mit symbolischem Protest verabschiedeten sich rund 100 Kolkwitzer am Samstagvormittag von ihrem Haltepunkt.

Trauergestecke, schwarz gekleidete Menschen, Holzkreuze, ein Sarg (kl. Foto) und Bläsermusik: Wer Samstag nicht wusste, dass es sich um eine Protestveranstaltung handelte, wähnte sich wirklich auf einer Trauerfeier. „Mit der Entscheidung wird in unsere Lebensqualität eingegriffen“, meinte ein anwesender Bürger. Roswitha Schier, CDU-Landtagsabgeordnete für Kolkwitz, wurde ebenfalls deutlich: „In unserer ländlichen Region werden drei Haltepunkte geschlossen, um Zeit zu sparen. In Berlin sind weiterhin sechs Halte geplant, obwohl dort auch die S-Bahn überall hält. Es kann nicht sein, dass wir als Region abgehängt werden.“ Weiter äußerte sie Kritik am Konzept des Schienenersatzverkehrs. Dieser bedeute einen enormen Zeitaufwand. „Es ist ja dann nur eine Frage der Zeit, bis der aufgrund mangelnder Fahrgastzahlen eingestellt wird“, prophezeit die Politikerin.
Am Rande der Veranstaltung sammelten die Mitglieder der Bürgerinitiative Kolkwitz/Kunersdorf Unterschriften in Kondolenzbüchern, welche Anfang kommenden Jahres an die Landesregierung übergeben werden sollen. „Damit“, so erhofft sich Gerd Bzdak von der Bürgerinitiative, „werden wir den Druck noch einmal erhöhen.“ Im März will der Verkehrsausschuss im Landtag erneut über das Fahrplankonzept des RE 2 beraten. Eine Aussicht auf Besserung noch für den Sommerfahrplan sei mit Blick auf das knappe Zeitfenster beinahe ausgeschlossen. Bleibt den Fahrgästen in Kolkwitz, Kundersdorf und Raddusch nur auf den kommenden Winterfahrplan zu hoffen.  


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