Seitenlogo
Jasper Backer

Geballte Klimakompetenz in Cottbus

Das Klimagesetz der Regierung besagt, die deutsche Wirtschaft solle spätestens 2050 klimaneutral sein – ein ehrgeiziges Ziel.
Bundesumweltministerin Svenja Schuze, Wirtschaftsminister Professor Dr. Jörg Steinbach und Oberbürgermeister Holger Kelch eröffneten am Freitag feierlich das Kompetenzzentrum Klimaschutz in den energieintensiven Industrien. Foto: jb

Bundesumweltministerin Svenja Schuze, Wirtschaftsminister Professor Dr. Jörg Steinbach und Oberbürgermeister Holger Kelch eröffneten am Freitag feierlich das Kompetenzzentrum Klimaschutz in den energieintensiven Industrien. Foto: jb

 Das Klimagesetz der Regierung besagt, die deutsche Wirtschaft solle spätestens 2050 klimaneutral sein – ein ehrgeiziges Ziel, denn gerade für die Schwerindustrie ist es schwierig, die klimafeindlichen CO2-Emissionen zu reduzieren. Dabei soll nun ein neues Bundesinstitut helfen: Am 8. Oktober eröffneten Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Wirtschaftsminister Steinbach und Oberbürgermeister Kelch in Cottbus das Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI). Wie kann so ein Kompetenzzentrum helfen, klimaschädliche Emissionen zu verringern?

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) erklärt: »Das KEI hat zwei Funktionen: Wir sind hier zum einen Think Tank. Ideenschmiede. Und zwar nicht nur für eine Branche, sondern für alle Branchen, die energieintensiv sind.« Das KEI werde der Industrie mit Rat und Tat zur Seite stehen und auch die Politik beraten. »Und zweitens«, so Schulze, »setzt es das Förderprogramm ‚Dekarbonisierung in der Industrie‘ um, das im nächsten Jahr starten soll.« Das KEI ist also auch dafür zuständig, Fördergelder zu verteilen – an energieintensive Unternehmen, die Wege finden, deutlich klimafreundlicher zu produzieren. Dafür wird das Umweltministerium voraussichtlich eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. »Das ist ein ganz klares Signal: Wir lassen die energieintensive Industrie nicht allein«, meint die Ministerin. Die Bedeutung des Kompetenzzentrums reicht weit über die Lausitz hinaus. »Von der Arbeit des Zentrums profitieren wir in ganz Deutschland«, meint Schulze. »Wir können hier an das Know-how anknüpfen, das es in der Region, das es an der Hochschule gibt.« Das Kompetenzzentrum wird nicht alleine agieren, sondern die vielen Experten der Region zusammenbringen und ihr Wissen vernetzen.

Noch bevor die Farbe an den Wänden getrocknet ist, haben die Leiter schon einen Kooperationsvertrag mit der BTU Cottbus-Senftenberg geschlossen. Zusammenarbeiten wird das Zentrum auch mit dem DLR-Institut für Dekarbonisierungsprozesse und dem Fraunhofer-Institut, das in Cottbus bald zum Thema Energieinfrastruktur forschen wird.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach konstatiert: »Wenn man sich diese Bündelung von Expertise vorstellt, dann wird […] deutlich, was für eine Mächtigkeit dahinter ist, die tatsächlich eine Strahlkraft weit über die Region hinaus haben wird; eine Wirkung auf die ganze Bundesrepublik.« Die werde wiederum der Strukturentwicklung in der Lausitz zugutekommen.
Und Svenja Schulze betont: »Die Lausitz hat die Chance, Vorreiter bei der Entwicklung einer treibhausgasneutralen Industrie zu werden.«

Betreiber des Kompetenzzentrums ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Mit seiner Eröffnung löst Schulze auch ihr Versprechen ein, zur Strukturstärkung zukunftsträchtige Bundesinstitute in der Lausitz anzusiedeln.


Meistgelesen