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Fit gemacht, um Straßen fit zu machen

„Berufsstart Bau“ heißt ein Projekt, bei dem die Handwerkskammer Cottbus benachteiligten Jugendlichen eine Chance für die Zukunft bieten möchte. Sie sollen fit für eine Lehre auf dem Bau gemacht werden. Am 4. Oktober startet der neue Kurs. WochenKurier hat einen jungen Cottbuser getroffen, der die Chance beim Schopfe gepackt hat und seit 1. September seinen Lehrvertrag in der Tasche hat.
Am 1. September begann Max Heiko Hollop (rechts) aus dem Cottbuser Stadtteil Döbbrick eine Ausbildung bei der Asphalt Straßenbau Gesellschaft mbH Krieschow. Sein Chef Frank Pilzecker (links) ist sehr zufrieden mit seinem neuen Schützling. Fit für die Lehre wurde er über das HWK-Projekt „Berufsstart Bau“ gemacht. Im letzten Jahr haben so von 13 Teilnehmern neun einen Ausbildungsplatz im Bauhandwerk erhalten. Am 4. Oktober startet der nächste Kurs. Foto: jho

Am 1. September begann Max Heiko Hollop (rechts) aus dem Cottbuser Stadtteil Döbbrick eine Ausbildung bei der Asphalt Straßenbau Gesellschaft mbH Krieschow. Sein Chef Frank Pilzecker (links) ist sehr zufrieden mit seinem neuen Schützling. Fit für die Lehre wurde er über das HWK-Projekt „Berufsstart Bau“ gemacht. Im letzten Jahr haben so von 13 Teilnehmern neun einen Ausbildungsplatz im Bauhandwerk erhalten. Am 4. Oktober startet der nächste Kurs. Foto: jho

Mitten in der Kreisstadt Forst befindet sich derzeit eine der größten Baustellen des Asphalt Straßenbau Gesellschaft (ASG) aus dem Kolkwitzer Gemeindeteil Krieschow. Mittendrin bei der Rundum-Sanierung der Spremberger Straße ist Max Heiko Hollop. Er hat seit 1. September seinen Lehrvertrag in der Tasche und genießt schon jetzt großes Vertrauen von seinem Chef Frank Pilzecker. Dass er heute da steht, hätte der 24-Jährige vor wenigen Jahren selbst nicht gedacht: „Ich bin in der achten Klasse ohne Abschluss von der Schule gegangen und habe mich mit Gelegenheitsjobs und Zeitarbeit durchgeschlagen“, berichtet er von der Zeit, die der Döbbricker heute rückblickend als „Jugendsünde“ betrachtet. Denn irgendwann kam auch bei ihm die Einsicht: So kann es nicht mehr weitergehen. Da kam das Angebot der Handwerkskammer Cottbus (HWK) genau richtig - „Berufsstart Bau“ heißt das Programm, bei dem benachteiligte junge Menschen fit für eine Lehre auf dem Bau gemacht werden.

„Das Projekt soll Türen für eine duale Ausbildung auf dem Bau öffnen. Berufe wie Maurer, Zimmerer, Stuckateur, Straßenbauer und Mosaik-, Platten- und Fliesenleger werden angeboten“, informiert Martina Jatzlauk-Schneider, sozialpädagogische Mitarbeiterin bei der Handwerkskammer Cottbus (HWK).
Neben praktischen Übungen in verschiedenen Gewerken im Lehrbauhof Großräschen kooperiert die Kammer auch mit Mitgliedsbetrieben. Einer von ihnen war im letzten Jahr die Asphalt Straßenbau Gesellschaft aus Krieschow, bei der nun Max Heiko Hollop seine Lehre absolviert. Firmenchef Frank Pilzecker ist zufrieden mit der bisherigen Arbeit seines neuen Mitarbeiters. „Wir setzen vor allem Leistungsbereitschaft und Pünktlichkeit voraus. Das ist bei Max der Fall. Zudem hat er durch das Projektjahr bei ’Berufsstart Bau‘ schon wichtige Erfahrungen sammeln können und ist auch im Team anerkannt.“ Für den Chef von 40 Mitarbeitern spielt zudem soziale Verantwortung bei der Personalauswahl eine Rolle. Neben dem Projekt „Berufsstart Bau“ hat das 1992 gegründete Unternehmen bereits polnischen Jugendlichen eine Chance auf Ausbildung gegeben. Martina Jatzlauk-Schneider von der Handwerkskammer weißt darauf hin, dass es für den nächsten Start des Projektes am 4. Oktober noch freie Plätze gibt. „Für das Handwerksunternehmen ist die Maßnahme kostenfrei“, betont sie. Die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter bezuschussen auf Antrag des Arbeitgebers monatlich die Vergütung bis maximal 231 Euro. Hinzu kommt ein pauschaler Anteil am durchschnittlichen Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 116 Euro. Interessenten können sich unter Telefon (035753) 235-18 anmelden und informieren.    • Projekt „Berufsstart Bau“ (Jan Hornhauer)


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