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Jürgen Männel/ck

Ausgrabungen im Zwingerhof fast beendet

Dresden. Zur Freude von Touristen und Dresdnern gehen die archäologischen Ausgrabungen im Dresdner Zwingerhof nach drei Jahren nun endlich zu Ende.

Für Touristen und Dresdner war es nicht gerade ein besonderes Fotomotiv: Drei Jahre lang war der Zwinger-Innenhof eine einzige Baustelle. Bagger, Baufahrzeuge, Gitter und Zäune, aufgerissener Untergrund und Archäologen bei Grabungsarbeiten. Zumindest Letztere gehen nun im nächsten Monat zu Ende.

Auf einer Pressekonferenz wurde über die Ergebnisse der dreijährigen Grabungen informiert. Seit Anfang März 2021 hat das Landesamt für Archälologie Sachsen (LfA) in enger Abstimmung mit dem Bauherrn, dem Sächsischen Immobilien und Baumanagement (SIB), die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Hof des Dresdner Zwingers archäologisch begleitet. Unter Leitung des Bauhistorikers und Archäologen Hartmut Olbrich war ein Team von bis zu sechs Mitarbeitern tätig. Die untersuchte Fläche betrug 14.000 Quadratmeter, die maximale Grabungstiefe lag bei 3,50 Metern. Dabei konnten Hinweise zur Gestaltung der Gartenanlagen des 16. bis 18. Jahrhunderts ermittelt werden, aber auch Spuren von vorstädtischer Bebauung des 15. Jahrhunderts wurden entdeckt. 4.500 Befunde wurden gemacht, die ältesten aus dem 15. Jahrhundert. Zu den wichtigsten Einzelfunden zählen Reste der originalen Zwingerskulpturen, die in der Packschicht unter den Wegen verbaut waren. Und das war für die Grabenden eine kleine Sensation.

 

Ende 2024 wird der Zwinger wieder schön

 

Ende März gehen die Untersuchungen nun mit der letzten Teilfläche vor dem Deutschen Pavillon zu Ende. Über 90 Prozent des Zwinger-Innenhofes wurden archäologisch befundet. Wie erwartet konnten dabei auch neue Erkenntnisse zu den Vorgängerbauten des Zwingers gewonnen werden. Viele der Fundstücke wurden gründlich untersucht, denn daraus lässt sich Wissen über die Art und Weise der bildhauerischen Tätigkeit sammeln. Viele der gut 400 gut erhaltenen Originalteile, so behauene Fragmente, kommen als bauhistorische Zeugnisse in das Lapidarium des Landesamtes für Archäologie bzw. in die Zwingerbauhütte. Ende 2024 soll der Zwinger voraussichtlich wieder in alter Schönheit offen stehen.


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