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Abitur oder Berufsausbildung? Beides!

In der Reihe „Azubis der Lausitz“ stellt der WochenKurier junge Menschen vor, die in der Region ins Berufsleben starten. Heute werfen wir einen Blick auf einen angehenden Industriemechaniker.
Timeus Albrecht absolviert im Stahl- und Brückenbau eine duale Berufsausbildung mit Abitur (DuBAS) zum Industriemechaniker. Foto: Keil

Timeus Albrecht absolviert im Stahl- und Brückenbau eine duale Berufsausbildung mit Abitur (DuBAS) zum Industriemechaniker. Foto: Keil

Wie viele andere auch stellte sich Timeus Albrecht nach dem Realschulabschluss folgende Frage: Abitur oder Berufsausbildung? Am Ende machte er einfach beides. „Ich wollte in jedem Fall hier in der Region bleiben. Irgendwann bin ich auf die duale Berufsausbildung gestoßen und habe mich dafür entschieden“, erzählt der 19-Jährige, der aktuell beim Stahl- und Brückenbau in Niesky im dritten Lehrjahr zum Industriemechaniker ausgebildet wird. Dafür nimmt er auch weite Strecken in Kauf. „Ursprünglich wollte ich die Schule in Bautzen besuchen, dort kam allerdings keine Klasse zusammen“, erzählt Albrecht. Also drückt er die Schulbank jetzt in Leipzig. Am Ende der DuBAS (duale Berufsausbildung mit Abitur) hat er sowohl eine abgeschlossene Berufsausbildung als auch das Abitur in der Tasche. Zahl der Bewerbungen nimmt ab Bei Timeus Albrecht hat eine Bewerbung gereicht, schon hatte er seinen Ausbildungsplatz in der Tasche. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer größere Schwierigkeiten, passende Bewerber zu finden“, sagt Elke Duntsch, Geschäftsführerin im Stahl- und Brückenbau Niesky. Das Unternehmen bildet neben Industriemechanikern auch Konstruktionsmechaniker (die allerdings nicht in der DuBAS) aus, hat derzeit zehn Auszubildende und 130 Angestellte. Vor allem in den vergangenen drei Jahren sei die Zahl der (passenden) Bewerber zurückgegangen, so Duntsch. Auch aktuell sucht das Unternehmen noch Azubis, die im August ins neue Lehrjahr starten wollen. Bewerben kann man sich sowohl für eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker als auch zum Industriemechaniker. Derzeit sind noch drei Stellen offen. Mit der dualen Berufsausbildung hat der Stahl- und Brückenbau 2013 begonnen. „Ich sehe das als ideale Grundlage für ein Studium im technischen Bereich“, sagt Elke Duntsch. Bei der Ausbildung kooperiert das Nieskyer Unternehmen mit dem TÜV in Görlitz. Dort bekommen die Lehrlinge Grundfertigkeiten gezeigt. Was muss ich für die Ausbildung mitbringen?

  • Einen Realschulabschluss mit einem Durchschnitt von 3
  • Note 3 oder besser in Mathe und Physik
  • Handwerkliches Interesse
  • Technisches Vorstellungsvermögen
Interesse? Bewerbung an: Elke Duntsch Stahl- und Brückenbau Niesky GmbH Muskauer Str. 33 02906 Niesky Über das Berufsbild Industriemechaniker Wo arbeiten Industriemechaniker? Industriemechaniker/innen können in fast allen Bereichen der industriellen Wirtschaft Beschäftigung finden. Wie lange dauert die Ausbildung? Industriemechaniker/innen können in fast allen Bereichen der industriellen Wirtschaft Beschäftigung finden. Wie sind die Zugangsvoraussetzungen? Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Betriebe stellen überwiegend Azubis mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Was verdient man während der Ausbildung? Die Vergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt. Sie richtet sich bei tarifgebundenen Unternehmen nach den tariflichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Firmen müssen eine „angemessene Ausbildungsvergütung“ zahlen. Die Arbeitsagentur nennt als Orientierungsmöglichkeit die einschlägigen tarifvertraglichen Vereinbarungen. Metallhandwerk (monatlich brutto/Vergütung variiert je nach Bundesland): Ausbildungsjahr 1: 400 bis 842 Euro Ausbildungsjahr 2: 450 bis 885 Euro Ausbildungsjahr 3: 490 bis 957 Euro Ausbildungsjahr 4: 535 bis 1012 Euro Berufsausbildung mit Abitur (DUBAS) In Sachsen kann man einen Berufsabschluss und das Abitur im Doppelpack erwerben. Die praktische Ausbildung im Betrieb und der schulische Teil an einem beruflichen Gymnasium oder an einer Berufsschule werden dabei kombiniert, die Ausbildung dauert 4 Jahre. Die "Duale Berufsausbildung mit Abitur Sachsen" (DuBAS) ist derzeit in den folgenden Beruflichen Schulzentren und den genannten Ausbildungsberufen möglich: Berufliches Schulzentrum für Elektrotechnik in Dresden
  • Fachinformatiker
  •  IT-Systemelektroniker
  • Mechatroniker
Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft und Technik Bautzen und Berufliches Schulzentrum der Stadt Leipzig
  • Industriemechaniker
  • Werkzeugmechaniker (nur Leipzig)
  • Zerspanungsmechaniker
Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft II Chemnitz
  •  Industriekaufmann
Informationen zur Aufnahme in DUBAS gibt’s über das jeweilige Berufliche Schulzentrum Weitere Infos gibt’s unter www.dresden.ihk.de


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