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Görlitz: Schon zu DDR-Zeiten vorbildlich

Für die Dresdener Straße 28 in Görlitz hat Wolfgang Stiller eine ausführliche Bewerbung an uns geschickt. In der sind unter anderem Urkunden zu sehen, die die Auszeichnung zur „Vorbildlichen Hausgemeinschaft“ in den Jahren 1984, 1986 und 1988 zeigen. Nach der Wende zogen zunächst einige Mieter aus und neue Mieter ein, der Gemeinschaft tat das aber keinen Abbruch. „Durch die Kontaktfreudigkeit der älteren Mieter gelang es schnell, Vertrauen untereinander aufzubauen. Beginnend mit einem Schwätzchen im Treppenhaus entwickelte sich so nach und nach eine Gemeinschaft“, schreib Wolfgang Stiller. „Vor circa zehn Jahren zog in unser Grundstück eine Familie aus den alten Bundesländern ein. Da es meiner Frau zu dieser Zeit nicht gut ging und sie später zum Pflegefall wurde, hat meine Nachbarin due Hausordnung übernommen. Da meine Frau 2012 verstorben ist, bot mir die Frau an, die Hausordnung für mich weiter durchzuführen. So ist es noch heute. Ihr Ehegatte verlegte in meiner Wohnung neuen Laminat-Fußbodenbelag, ein anderer Mieter renovierte mir ein Zimmer. Im Bedarfsfall werden von den Mietern auch Fahrten übernommen, zum Beispiel zu Familienfeiern oder zum Flugplatz bei Urlaubsaufenthalten.“ Besonders beliebt seien die Grillabende im Hof, zu Geburtstagen wird gratuliert, bei runden Geburtstagen gibt es auch mal ein Geschenk, schreibt Wolfgang Stiller weiter. Natürlich könne man sich auch mal Mehl, Zucker oder Salz leihen. Enrico Herzog, der ebenfalls im Haus an der Dresdener Straße wohnt, ergänzt: „Wir gehen nicht einfach stumpf aneinander vorbei.“ Man rede miteinander und helfe sich untereinander.


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