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Bautzen: Die Goldene Hausnummmer muss zum Kupferhammer

Eine Mietergemeinschaft aus Bautzen hat gleich viele Gründe, warum die Goldene Hausnummer zukünftig an ihrem Haus zu finden sein sollte.

Goldene Hausnummer? Die muss zum Kupferhammer 3 und 4! Warum? Nun, zunächst haben wir gar keine Hausnummer (außer an den Briefkästen) und das muss doch dringend geändert werden und außerdem ist Gold, ebenso wie Kupfer, ein chemisches Element und befindet sich im Periodensystem in einer Untergruppe, die auch als Kupfergruppe bezeichnet wird! Also welches andere Gebäude würde sich für eine goldene Hausnummer besser eignen als unseres? Nicht nur, dass das Periodensystem für uns spricht, sondern auch der Artikel, der am 12. Juli 2017 im Wochenkurier abgedruckt war, hätte eine Beschreibung unserer wunderbaren Hausgemeinschaft sein können. Die Kupferhammerhausgemeinschaft setzt sich aus aktuell 15 Mietparteien - Familien, Ehepaare, Rentner und Alleinstehende zwischen 0 und 82 Jahren - der beiden Häuser (Nummer 3 und 4) zusammen. Nach der Fertigstellung der Sanierung des Kupferhammers im Sommer 2015 sind wir nach und nach eingezogen. Durch den glücklichen Umstand, dass einige Familien mit Babys oder Kleinkindern eingezogen waren, traf „Frau“ sich häufig im Wäscheraum oder mit den Kindern im Innenhof zum Spielen.
Gegenseitige Sympathie und die Neugier sowie gelegentliches Fehlen verschiedenster Lebensmittel oder das Annehmen von Paketen führten zum gegenseitigen Kennenlernen aller Mietparteien. Die meisten der Mieter konnten sich ein solch gutes Verhältnis zwischen einzelnen Parteien, aufgrund der häufigen Anonymität in Mietshäusern, nicht vorstellen. Zwei Jahre später können wir es uns kaum noch anders vorstellen. Fast täglich treffen sich die jungen Familien im Innenhof, wo die Kinder gemeinsam im Sandkasten spielen, schaukeln, rutschen oder Laufrad fahren. Bei schönem Wetter mündet das häufig im gemeinsamen Grillen. Nicht selten bringt nur jeder seinen Teil mit, sondern es werden Salate, Dips und Beilagen geteilt. Seit diesem Jahr haben wir begonnen einen Teil des Innenhofs zu bepflanzen und zu pflegen. Nach Feierabend und wenn die Kinder im Bett sind kommt es immer mal wieder zu gemeinsamen Spiel-, Quatsch- oder Bastelabenden. Was uns eindeutig von Hausgemeinschaften zu DDR-Zeiten unterscheidet sind die verschiedenen WhatsApp-Gruppen, mit denen spontane Ausflüge, Grillabende, der Treffpunkt bei schlechtem Wetter oder ähnliches verabredet wird.


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