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Kleine Ermelinda erfolgreich operiert

Seit Jahren engagiert sich das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus bei der kostenlosen Behandlung von Kindern aus Krisen- und Kriegsgebieten. Nun ist die siebenjährige Ermelinda aus Angola erfolgreich im CTK operiert worden.
Dr. Michael Herzog (l.) und Dr. Carsten Ruttig haben Ermelinda im CTK operiert. Foto: CTK

Dr. Michael Herzog (l.) und Dr. Carsten Ruttig haben Ermelinda im CTK operiert. Foto: CTK

Sie kam über die humanitäre Organisation Friedensdorf International nach Cottbus und litt unter einer Ankylose (Gelenksteife) des Unterkiefers. Dr. Carsten Ruttig, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, operierte zunächst die Kiefergelenkfraktur des Mädchens, die in einer Fehlstellung blockierend verheilt war: „Durch die Unterkieferankylose bekam Ermelinda den Mund nicht mehr auf. Diese Klemme wurde operativ gelöst. Der Fall war sehr komplex, so dass sowohl die Narkoseführung als auch die OP sehr schwierig waren. Schon den Luftschlauch zu legen, war angesichts der Kieferklemme kompliziert.“ Die Komplexität des Falls machte eine zweite OP notwendig, da durch den Bruch des Kiefergelenks auch der  Gehörgang des Mädchens beschädigt wurde und dieser komplett zugewachsen war. Dr. Michael Herzog, Chefarzt der HNO-Klinik: „Es handelte sich um eine chronische Knochenentzündung im Ohr, die durch den Verschluss des Gehörgangs entstanden ist. Diese wäre unbehandelt in ein paar Jahren ins Gehirn gewandert. Der Hirnabszess hätte dann letztendlich zum Tod geführt.“ Beide OPs verliefen jedoch sehr gut, so dass die kleine Ermelinda nicht nur wieder ihren Unterkiefer bewegen und damit essen kann, sondern auch wieder auf beiden Ohren hört. Etwa drei bis vier Wochen bleibt das Mädchen noch auf der Station im CTK und wird postoperativ versorgt. Hierzu gehört vor allem eine funktionelle Nachbehandlung durch einen Logopäden, der mit ihr beispielsweise Kauen und Schlucken übt. Seit 1967 hilft das Friedensdorf International verletzten Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten, die in ihren Heimatländern nicht operiert werden können. Sie werden zur kurzfristigen medizinischen Behandlung nach Europa geholt. Weltweite Projekte verbessern zudem die medizinische und humanitäre Versorgung in den Heimatländern.


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