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25 Jahre Silbersee-Beach

Am Wochenende, 29. und 30. Juli, wird das Silbersee-Beach-Volleyball-Turnier vom Sportclub Hoyerswerda 25 Jahre alt. 'In die Jahre' kommen das Event und seine Akteure wohl nie.

Manchmal findet man das Glück dort, wo man eigentlich gar nicht gesucht hat. 1993 trug es sich zu, dass sechs junge Leute von der Sportjugend des Sportbund Hoyerswerda e.V. sich auf die Suche nach einem geeigneten Strand für ein Beach-Volleyball-Turnier machten. Natürlich peilte das Sextett zunächst den Knappensee als damaligen Haussee der Hoyerswerdaer an. Doch erwies sich der Uferbereich zur Überraschung des Organisationsteams als völlig ungeeignet für die Anlage von mindestens drei Spielfeldern. Kurzentschlossen fuhren die Gruppe weiter zum nächstgelegenen Silbersee. Und siehe da, die Flächen am Friedersdorfer Strand gaben problemlos den nötigen Platz für die Aufbauten her und der darauf liegende weiße Sand floss den jungen Leuten samtweich durch die Zehen. Und auch für das leibliche Wohl war alles Nötige Vorort. Man entschied, dem Strand als Turnierplatz eine Chance zu geben. Das ist nun 25 Jahre her. Die Hilfe der Gastronomen, die Unterstützung der Sponsoren und der Einheitsgemeinde Lohsa sowie das Verständnis der Camper sind inzwischen die wichtigsten Stützpfeiler des alljährlichen Spektakels am Silbersee. Und auch das Org-Team hat sich – wohlgemerkt nicht mehr als nötig - professionalisiert. „Damals wussten wir nur: Der Ball ist rund“, erzählt Daniela Fünfstück, die eine der sechs Freiwilligen vom Sportjugend-Vorstand war. Dieser Tage ist sie Geschäftsführerin des Sportclub (SC) Hoyerswerda und kann diese amüsanten Anfängen des Turnieres, das heute als „Silbersee-Beach“ DAS Sommervolleyball-Ereignis der Region darstellt, selbst kaum glauben. Aus den 13 Männer- und 4 Mixed-Mannschaften der Uraufführung von 1993 sind mittlerweile sechs Staffeln zu je sechs gemischten Teams geworden. Statt der drei Spielfelder kämpfen die Equipes heute in zehn Wettkampfarenen. Dass andere Play-offs ihnen hier und da einige Teilnehmer abzapfen, ist für einen Breitensportverein wie den Sportclub eher erfreulich als bedauerlich. Schließlich ist das übergeordnete Anliegen, die Menschen in Bewegung und Gesundheit zu bringen. Und das ist im Verbund mit anderen Akteuren viel besser zu realisieren, als allein. Daher stimmt sich der SC mittlerweile mit anderen Veranstaltern ab. Wichtig sei einzig das positive Gefühl, mit dem jeder Teilnehmer am Sonntagabend nach Hause fahren soll, sagt Daniela Fünfstück. Darum sorgt das Reglement von jeher dafür, dass alle Mannschaften bis zum letzten Tag im Spiel bleiben. Verrückte Erinnerungen, wie jene an die Jahre 2005 und 2006, als 78 Mannschaften auf 13 Plätzen fighteten, oder das große Schlammturnier 2009, als Spieler und Helfer Gräben um die Felder zogen, in denen das Regenwasser sich sammeln und ablaufen konnte, diese Erinnerungen bewirken, das viele immer wieder kommen. Und dieser Zusammenhalt wiederum trug das Turnier von 2010 bis 2013 über die Sperrung der Uferbereiche des in bergbaulicher Sanierung befindlichen Gewässer hinweg. Und dann sind da ja noch die „Silbersee-Beach“-Shirts, die man so wunderbar bei anderen Wettbewerben vorführen kann. In allen Farben leuchten die Sammlungen aus den verschiedenen Jahren. So bunt wie die Silvesterfeuerwerke, mit denen die Anmeldefrist traditionell beginnt. Auch in diesem Jahr war die auf 60 Mannschaften beschränkte Meldeliste bereits im März voll. Alle weiteren Anfragen wurden in der Warteliste notiert. Das Interesse ist also auch nach einem Vierteljahrhundert noch ungebrochen. Dabei gibt`s beim „Silbersee-Beach“ außer einer Menge Spaß nicht viel zu holen. „Die ersten drei Plätze bekommen eine Flasche Sekt und eine Reise, nämlich die nach Hause“, scherzt Daniela Fünfstück. Die eigentlichen Sieger beim Silbersee-Beach sind die Sportler vom letztplatzierten Team. Die bekommen nämlich die rote Laterne mit auf den Heimweg. Und wem was nicht passt, der darf das gerne dem bronzenen „Meckerarsch“ erzählen, und sich danach weiter am Leben und seinem farbenfrohen Shirt erfreuen, das in aller Welt verkündet: „Ich war dabei!“. 1997 wurden die Nickis eingeführt. Die ersten waren grau meliert. Vom 25. Silbersee-Beach 2017 werden die Teilnehmer leuchtend orangene T-Shirts mitnehmen. Damit werden sich die Teilnehmer bei den Sommerturnieren in diesem und weiteren Jahren schon von weitem erkennen. Sie habe schon an Volleyball-Netzen am Ostseestrand Leute mit „Silbersee-Beach“-Shirts getroffen, erzählt Daniela Fünfstück. Das Glück findet man halt mitunter dort, wo man gar nicht danach gesucht hat.  Mandy Fürst  


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