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Die Pferdeflüsterin vom Keulenberg

Jessica Hübner kommt aus der Nähe von Pulsnitz, ist gerade einmal 18 Jahre jung und bereits eine ganz Erfahrene in ihrem Beruf (zwei Ausbildungen hat sie schon erfolgreich absolviert). Sie ist eine der jüngsten Pferdeflüsterinnen Deutschlands.

Pulsnitz. Schon immer interessierte sich die junge Frau für die Sprache der Tiere. Als Baby saß Jessica das erste Mal auf dem Rücken eines Pferdes. „Mit vier Jahren bin ich dann auch schon das erste Mal alleine geritten, mit sechs hatte ich mein erstes eigenes Pferd.“ 
Die heutige Pferdeosteopathin ist auf dem Reiterhof ihrer Mutter Sandra groß geworden und fühlt sich bis heute hier aufgehoben und sehr wohl. Schon im frühen Alter wurde klar, dass das Mädchen über ein besonderes Talent verfügt. „Viele bezeichnen Jessi als Wunderkind, sie selbst sieht es nur eine Gabe, die ihr in die Wiege gelegt wurde“, sagt ihre Mutter Sandra Hübner. Mit neun Jahren kam ihr heutiges Pferd Sina in Jessis Leben, welches von da an ihre Zukunft prägen sollte. Sina ist für die 18-jährige nicht einfach nur ein Pferd, sondern viel mehr: „Sie ist für mich ein richtiges Herzenspferd.“ 
Schwerer Start
Der Anfang mit Sina war jedoch nicht so leicht. Sie biss und trat oft um sich. Jessi brachte das Verhalten von dem Pferd zum Nachdenken, deshalb begab sie sich auf die Suche nach der Ursache dieses Verhaltens. Im Alter von zehn Jahren eignete sie sich die Horsemanship-Methode an und versucht seitdem mit der Philosophie von Pat Parelli Pferdefreunden nicht nur Fehler beim Reiten, bei der Bewegung oder beim Sitzen aufzuzeigen. Sie kümmert sich auch als Dolmetscherin um die verbesserte Kommunikation zwischen Reiter und Pferd. Nun ist Jessica über 18 Jahre, seit Dezember selbstständig und hat bereits mehrere Ausbildungen in der Tasche. „Die Ausbildungen zur Pferdeosteopathin und Tierkommunikatorin habe ich bereits erfolgreich absolviert. Derzeit befinde ich mich in der Ausbildung zur Physiotherapeutin, allerdings für Menschen.“ Damit aber noch nicht genug. Sie hat auch schon eine weitere Pläne für die Zukunft: Die Cranio-Sacral-Therapie möchte sie ebenfalls noch erlernen. 
Bereits jetzt ist Jessica neben der Ausbildung viel unterwegs, hat bereits eine größere Anzahl an Aufträgen und fährt hin und wieder sogar bis in andere Bundesländer. Sie kann sich durch ihre Begabung in die Pferde hineinversetzen und Tipps geben, wie Reiter oder Besitzer das Vertrauen zu ihrem Vierbeiner aufbauen können. 
Zudem behandelt die 18-Jährige die Pferde im Tamme-Hanken-Style. Eingerenkte Gelenke, Muskelmassagen und vieles mehr gehören einfach dazu, um Fehler der Reiter beim Pferd auszubessern und Schmerzen zu lindern. Mit ihren 18 Jahren bietet sie also ein Rund-um-Paket am Pferd. Und das kommt gut an. „Ich sehe die Pferde als Ganzes, so habe ich es gelernt. Ihre Emotionen sowie die körperlichen Befindlichkeiten in Einklang zu bringen, das schätzen die Leute an mir.“ 
Für Jessica sind Pferde kein Sportgerät, sondern Freund und Partner – und das zeigen die Pferde ihr auch regelmäßig. „Ich werde den Moment nie vergessen, als Sina neben mir im Gras Platz nahm, ihren Kopf vertrauensvoll in meinen Schoß legte und einschlief. Das war ein Moment der Glückseligkeit.“ Freiheit pur genießt sie auch, wenn sie ganz ohne Sattel und Zaun über die Felder reitet.
Rocci Klein


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