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Keine Freunde: Kunst & Kapitalismus

Jetzt steht Krabat-Direktor Siebecke wie einst Alexander vor dem legendären Knoten König Gordios. 15 ausverkaufte Vorstellungen mit 9000 Zuschauern sollten der ganzen Festspielgemeinde aber zu bedenken geben, besser klug den Pflock zu ziehen, als mit dem Schwert des Mammon zu hantieren. Was für andere Intendanten ein Luxus-Problem sein dürfte, den Big-Spielstätten allerdings fehlt, Herzblut-Inszenierungen um die Gunst des Publikums, hat in Schwarzkollm längst die Kapazitätsgrenzen erreicht. Darüber nachzudenken, wie man Angebot und Nachfrage in Zukunft unter einen Hut bringen kann, lohnt sich aber nicht wirklich. Der Erfolg dieser großartigen Volks-Inszenierung kann noch viele Jahre anhalten, sofern nicht an den Konzept-Schrauben gedreht wird. Auch wenn die Versuchung groß sein sollte: Kapitalismus und Kunst sind nicht immer die besten Freunde.
Bernd Witscherkowsky


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