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Dynamos 25. Neuanfang in 34 Jahren

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.

Thomas Schmidt

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Bild: Privat

Dresden ist anders. Diesen Spruch hatte Ex-Geschäftsführer Volkmar Köster einst geprägt. Schade, einmal mehr hat sich gezeigt: Dynamo ist doch nicht viel anders als andere Vereine. Denn wie überall war ein Treueschwur von vor ein paar Wochen nichts mehr wert. Rückendeckung für Markus Anfang in jeder Liga, der Weg mit dem Trainer wird ohne Wenn und Aber weitergegangen, auch im Abstiegsfall. Nun ist der doch zu Ende. Vergessen das erfolgreichste Kalenderjahr in der Dynamo-Geschichte – 2023 hatten die Dresdner so viele Punkte wie nie zuvor geholt. Kontinuität und Durchhaltevermögen bleiben bei der SGD nach wie vor Fremdworte. Das sieht beispielsweise in Heidenheim und Freiburg anders aus. Dort kann man auch mal absteigen, um ein, zwei Jahre später wieder hoch zu kommen – mit demselben Trainer.

Was noch schwerer wiegt: Zum ungünstigsten Zeitpunkt – im Hinblick auf die kommende Saison – stehen die Dresdner ohne Sportdirektor und Trainer da. Wer soll jetzt entscheiden, welche Spieler bleiben und welche gehen sollen? Wer soll kommen? Wie werden die Verträge und mit welchen Laufzeiten gestaltet? Gibt es einen neuen Zwei-Jahres-Plan für den Aufstieg, für den wahrscheinlichen Fall, dass der in der laufenden Spielzeit nicht gelingt? Fragen über Fragen.

Ralf Becker und auch Anfang wären die richtigen Antwort-Geber gewesen, doch beide sind nun weg. 34 Jahre nach der Wende gibt es nun also den ungefähr 25. Neuanfang, dessen Ende schon jetzt in Sicht scheint. Denn Dynamo Dresden ist nicht anders.


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