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Warnstreik in Forst: DRK lockt mit 100 Euro fürs Fernbleiben

Die Gewerkschaft ver.di hat für den 17. Januar von 11 Uhr bis 14 Uhr die rund 170 Beschäftigten beim DRK Kreisverband Forst Spree-Neiße e.V. erneut zum Warnstreik aufgerufen. Das DRK warnt nun in einem internen Schreiben seinen Mitarbeitern mit Gehaltsausfall für die Zeit der Teilnahme und lockt mit einer Prämie fürs Fernbleiben.

In einem Schreiben an seine Mitarbeiter hat der DRK-Kreisverband Forst-Spree-Neiße e.V. allen Beschäftigten, die während des Warnstreikes von 11 Uhr bis 14, Uhr ihren Dienst erfüllen, eine Sonderzahlung in Höhe von 100 Euro zugesagt. Der ver.di-Verhandlungsführer Ralf Franke kritisiert diese vom DRK angebotene Sonderzahlung. „Mit dieser Streikbrecherprämie sollen die Beschäftigten zum Streikbruch verführt werden. Dies ist ein Angriff auf das im Grundgesetz verankerte Tarif- und
Streikrecht“, so Ralf Franke von ver.di. Die Gewerkschaft ver.di rechnet aber damit, dass sich die Beschäftigten ihr Grundrecht auf Streik nicht mit 100 Euro abkaufen lassen und an dem Warnstreik und der Kundgebung und Demonstration teilnehmen werden. „Bei dem Warnstreik geht es den Beschäftigten nicht um 100 Euro, sondern um tarifliche Regelungen, wie sie beim DRK Kreisverband Cottbus-Spree-Neiße-West e.V. gelten. Dazu gehört unter anderem auch ein jährliches Weihnachtsgeld in Höhe von 67,5% des durchschnittlichen monatlichen Entgeltes“, so Ralf Franke weiter. Beim DRK in Cottbus beträgt bei Beschäftigten in der Pflege das Weihnachtsgeld zwischen 1200 Euro bis 1880 Euro (abhängig von der Art der Tätigkeit und von der Betriebszugehörigkeit – bei Teilzeitbeschäftigten jeweils anteilig). Beim DRK in Forst wird kein Weihnachtsgeld gezahlt. Mit Unverständnis reagiert die Gewerkschaft ver.di darauf, dass das DRK für den Streiktag von einem externen Essenlieferanten Essen für die Bewohner im Pflegeheim anliefern lässt, obwohl durch die Gewerkschaft und durch die Mitarbeiter der DRK-Küche ausdrücklich zugesagt wurde, dass das Mittagessen zu 11 Uhr bereitsteht und die Essenproduktion nicht vom Streik beeinträchtigt ist, weil der Warnstreik erst um 11 Uhr beginnt und um 14 Uhr endet.


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